„Größte Bedrohung seit Stuxnet“
Malware Industroyer kann Stromnetze lahmlegen
Eine Malware namens „Industroyer“ soll unter anderem für einen Stromausfall in der Ukraine gesorgt haben. Eset spricht dem hochentwickelten Schädling enormes Zerstörungspotenzial zu, das an Stuxnet heranreichen soll.
Security-Hersteller Eset berichtet über eine enorm gefährliche Malware namens „Industroyer“. Der Schädling sei demnach für einen Stromausfall verantwortlich, der Ende 2015 die Versorgung von eineinhalb Millionen Einwohnern in der Ukraine lahmlegte. Laut Eset nutzt die Malware industrielle Steuerprotokolle, die weltweit in der Energieinfrastruktur eingesetzt werden. „Damit hat er das Potenzial, die größte Bedrohung seit Stuxnet zu werden“, schreibt das Sicherheitsunternehmen.
Eine aktuelle Studie der Eset-Forscher geht noch genauer auf die Möglichkeiten des Schädlings ein. Dieser sei in der Lage, Schaltanlagen in Umspannwerken und Leistungsschalter direkt zu kontrollieren. Damit sollen Cyberkriminelle in der Lage sein, eine Reihe von Ausfällen auszulösen, die Stromversorgung zu unterbrechen und Anlagen schwer zu beschädigen.
Laut den Forschern sei es unwahrscheinlich, dass eine solche Malware ohne spezielles Equipment, welches auch in der anvisierten Industrie verwendet wird, geschrieben und getestet werden kann. Die Autoren von Industroyer müssten demnach über spezielle Kenntnisse über industrielle Kontrollsysteme verfügen. „Der Angriff auf das ukrainische Stromnetz sollte als Warnsignal für jeden dienen, der für die Sicherheit kritischer Systeme verantwortlich ist“, erklärt Anton Cherepanov, Senior Malware Researcher bei Eset. „Die Fähigkeit von Industroyer, sich in einem System einzunisten und den Betrieb von Industrie-Hardware direkt zu stören, macht die Malware zur gefährlichsten Bedrohung für industrielle Infrastruktur seit dem berüchtigten Computerwurm Stuxnet.“
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