m2mXpert: Vodafone ist im Segment M-Health bereits aktiv. Können Sie uns einige Beispiele für das Engagement
nennen?
Joachim Hauck: Hier gibt es sehr verschiedene Ansätze. Zum Beispiel haben wir gemeinsam mit der Firma TrxCare eine App entwickelt, die Patienten automatisch daran erinnert, ihre – zum Teil lebenswichtigen – Medikamente rechtzeitig einzunehmen. Ein anderes Beispiel ist ein Laien-Defibrillator von Philipps, den wir gemeinsam mit Medic Assist mit einem M2M-Modul ausgerüstet haben. Geräte dieser Art werden von Ersthelfern bedient, die in der Regel keinerlei Erfahrung haben. Die Defibrillatoren sind sehr einfach in der Handhabung und geben klare, deutliche Anweisungen, aber im Ernstfall ist es natürlich eine besondere Situation für den Helfer. Das vernetzte Gerät schafft deutliche Erleichterung: Das integrierte Modul alarmiert unter anderem automatisch die Notrufzentrale und übermittelt die Standortdaten. Zusätzlich kann die Notrufleitstelle darüber direkt mit dem Helfer sprechen und diesen mental und fachlich unterstützen.
Auch für Alzheimer-Patienten und deren Angehörigen bieten mobile M2M-Lösungen Entlastungen. Hier geht es in erster Linie um die Überwachung der Betroffenen und um die Alarmierung von Rettungs- beziehungsweise Betreuungskräften. Alzheimer-Patienten sind sehr häufig orientierungs- und hilflos, wenn sie den vertrauten Bereich verlassen. Ein GPS-Modul hilft, diese Menschen zu lokalisieren und ihnen schnell zu helfen.
m2mXpert: Was sind die Kernkompetenzen, die Vodafone in die M-Health-Lösungen einbringt?
Hauck: Als Mobilfunknetzbetreiber mit globaler Ausrichtung ist es unser Kerngeschäft, für zuverlässige Konnektivität zu sorgen. Unsere Ingenieure haben Schnittstellen und Geräte für Sensoren entwickelt und stellen zudem – zum Teil in Zusammenarbeit mit Partnern – Software zur Verfügung, welche die übertragenen Daten auswertet, visualisiert und automatische Prozesse initiiert.
Wir arbeiten seit mehr als 20 Jahren an M2M-Lösungen für verschiedenste Branchen. Damit sind wir in der Lage, den Bedarf unserer Kunden zu verstehen und unsere global verfügbare M2M-Plattform in branchenspezifische Lösungen einzubringen. Dafür arbeiten wir direkt mit Partnern aus der Branche zusammen und gewährleisten somit ein in allen Teilen aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem.
m2mXpert: Welche weiteren Anwendungsbeispiele für M2M-Kommunikation gibt es im Gesundheitssektor?
Hauck: M-Health-Produkte können selbstverständlich über die Akutmedizin hinaus beispielsweise in der Sportmedizin sowie in der Administration eingesetzt werden. In der Administration lassen sich Arbeitsabläufe erleichtern und damit die Patientenversorgung optimieren. Das kommt dem Patienten zugute und hilft, Kosten einzusparen. Es versteht sich von selbst, dass das Thema Datensicherheit dabei mit höchster Priorität behandelt wird, denn es wird mit extrem sensiblen Patientendaten gearbeitet. Nur ein Gesamtsystem aus einer Hand, in dem alle Komponenten reibungslos ineinander greifen, kann dies erfüllen. Vodafone ist grundsätzlich ein Partner für Kunden, die neben einer präzise funktionierenden M2M-Lösung auch hohe Anforderungen an die Sicherheit ihrer Systeme stellen.