Im Zuge der Digitalen Transformation durchleben viele Firmen derzeit massive Veränderungen: Digitalpioniere geben Einblick, was im Jahr 2018 der größte Schritt in ihren Unternehmen war.
Was war 2018 rückblickend Ihr größter Schritt (Projekt/Lösung/Strategie) im Zuge der Digitalen Transformation?
Christa Koenen: Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, ganze Industrien zu revolutionieren. Ich teile die Meinung vieler Experten, dass sie kurz vor dem Durchbruch steht. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland haben wir Blockchain-Anwendungen im Einsatz. Darüber hinaus testen wir Blockchain für Logistiklieferketten, den Bahnbetrieb oder für einfacheres und verkehrsträgerübergreifendes Ticketing. Für solche neuen Technologien gibt es keine Blaupause, sondern man muss „selbst ran“. In diesem Jahr haben wir einmal mehr erfolgreich gezeigt: Wir sind nicht nur Mobilitäts- und Logistik-, sondern auch Technologieunternehmen.
Mario Pieper: Als weiteren Schritt auf unserem Weg zum Hardware+ Unternehmen – also einem Unternehmen, welches zusätzlich zu den Geräten individuelle, digitale Services anbietet – hat die BSH in diesem Jahr eine neue Digital Business Unit gegründet. Als Kerntreiber für das „Plus“ unserer Strategie identifizieren wir digitale Geschäftsmodelle, setzen sie in die Praxis um und skalieren sie. Es geht also zum einen darum, digitale Fähigkeiten innerhalb der BSH auszubauen und neue Geschäftsmodelle parallel zum Kerngeschäft aufzubauen. Zum anderen betreiben wir auch ‚Corporate Venturing‘, indem wir Start-ups identifizieren und mit ihnen kooperieren wie in unserem Programm „BSH Future Home Accelerator powered by Techstars“. Insgesamt tragen wir so dazu bei, die Innovationsgeschwindigkeit der BSH maßgeblich zu erhöhen.
Dr. Roland Münch: Mit dem Launch unserer IIoT-Plattform OnCumulus haben wir 2018 ein starkes Zeichen gesetzt. Mit dieser cloudbasierten Datendrehscheibe integrieren wir digitale Technologien mit all ihren Möglichkeiten im Kerngeschäft unserer Kunden. OnCumulus erfüllt höchste Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit sowie gängige Industriestandards. Mit unseren Technologien und unserem branchenspezifischen Know-how sind wir in der Lage, die Anlagen und Komponenten unserer Kunden zu vernetzen, die entsprechenden Daten zu erfassen, zu analysieren und schließlich über neue Applikationen zu nutzen. Durch die Möglichkeit, viele weitere unterschiedliche Datenströme aus Prozess- und Anlagenindustrien über die Plattform zu koordinieren, können wir den Weg der digitalen Transformation auch 2019 fortsetzen und unser Portfolio entsprechend der Wünsche unserer Kunden um verschiedene industriespezifische Applikationen erweitern.