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Forschen, entwickeln, handeln für mehr Nachhaltigkeit
Digitalpioniere
Forschen, entwickeln, handeln für mehr Nachhaltigkeit
12. März 2024, 10:10 Uhr |
Interviews: Sabine Narloch
Digitale Tools können helfen, um im beruflichen Umfeld nachhaltiger zu agieren. Robert Müller, CIO bei BSH Hausgeräte, und Prof. Dr. Dr. Walter Blocher, CIO der Universität Kassel, berichten.
connect professional: Die Digitalisierung kann in vielen Bereichen zu mehr Nachhaltigkeit führen. Wo sehen Sie im beruflichen Alltag das größte Potenzial für mehr Nachhaltigkeit durch digitale Lösungen?
Müller: Aussagekräftige Nachhaltigkeitskennzahlen sind unerlässlich, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele im Blick zu behalten. Gerade in der EU wird dies für Unternehmen durch die zunehmende Regulierung immer wichtiger. Dafür werden viele Daten aus der Wertschöpfungskette benötigt. Die Digitalisierung spielt hier eine zentrale Rolle, um Daten systematisch zu sammeln und zu analysieren. Gleichzeitig erleichtert dies den Abgleich der Kennzahlen mit den eigenen Geschäftszielen.
Auch im Umweltschutz spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Zum Beispiel bei der Einsparung von Ressourcen in Beschaffung, Produktion, Logistik, Transport und Kundendienst. Vernetzte Geräte ermöglichen zum Beispiel Ferndiagnosen bei auftretenden Störungen, wodurch Service-Einsätze reduziert werden können. Technologien wie Künstliche Intelligenz könnten in Zukunft die Fehlererkennung weiter verbessern und die Demontage und die Wiederaufbereitung von Geräten effizienter und damit nachhaltiger gestalten.
Blocher: Digitale Lösungen können einen wichtigen Beitrag zur Optimierung von Ressourcen und zur Reduzierung von Umweltbelastungen leisten. Im Hochschulbereich kann dies durch verschiedene Ansätze erreicht werden:
Telearbeit und virtuelle Meetings: Durch die Verringerung der Notwendigkeit physischer Anwesenheit am Arbeitsplatz oder bei (insbesondere) standortübergreifenden Meetings können erhebliche Mengen an Verkehrsemissionen eingespart werden. Digitale Plattformen und Tools für die Zusammenarbeit ermöglichen es Teams, effizient und effektiv aus der Ferne zu arbeiten.
Digitales Dokumentenmanagement: Die Reduzierung des Papierverbrauchs und des physischen Versands von Dokumenten durch digitales Dokumentenmanagement ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Arbeitsergebnisse. Systeme für elektronische Signaturen, digitale Archivierung und Online-Formulare verringern kontinuierlich den Bedarf an physischen Dokumenten. Digitale Tagungsmappen machen ihre papierenen Vorgänger überflüssig.
Intelligentes Gebäude- und Ressourcenmanagement: Digitale Lösungen ermöglichen eine effizientere Nutzung von Energie und anderen Ressourcen in Gebäuden und auf dem Campus. Dazu gehören intelligente Beleuchtungssysteme, Energiemonitoring und -management sowie optimierte Heizungs- und Lüftungssysteme.