funkschau: Ist Unified-Communications (UC) als Universallösung der Unternehmenskommunikation ausreichend scharf definiert, was ist ihr Verständnis von UC?
Dr. Jörg Fischer: Wir verstehen UC als eine individuelle Kommunikationsumgebung, auf offenen Standardkommunikationsdiensten zum effizienten, effektiven und sicheren Suchen, Finden und Erreichen von Menschen, Wissen sowie Prozessen, basierend auf offenen multimedialen Netzen. Jedes Unternehmen, jede Anwendergruppe, aber auch die Nutzer selbst haben durch ihre Geschäfts- und Arbeitsaufgaben individuelle Kommunikationsanforderungen.
funkschau: Es heißt: „Viele Köche verderben den Brei". Aber lassen sich umfassende „UC-Lösungen aus einer Hand" überhaupt realisieren?
Fischer: Es sollte einen Verantwortlichen für die Implementierung und den Betrieb geben. Wir sprechen vom Unified-Management und auch von Unified-Security. Natürlich können einzelne der genannten Kommunikationsdienste von unterschiedlichen Herstellern kommen. Daher besteht die Anforderung nach Standardkonformität, Offenheit, Skalierbarkeit und Flexi-bilität solcher Kommunikationsdienste und Applikationsarchitekturen.
funkschau: Angesichts verschiedener Ansatzpunkte, was sind für Sie die wichtigsten Komponenten einer UC-Integration?
Fischer: Alle Komponenten für effektives, effizientes und sicheres Suchen, Finden und Erreichen von Menschen, Wissen und Prozessen, dazu gehören aber auch Status- und Erreichbarkeitsinformationen, einheitliche Verzeichnisdienste, Mitteilungsdienste und natürlich die verschiedenen multimedialen Kommunikationsdienste Festnetz und Mobilfunk.
funkschau: Welche Produkte aus ihrem Portfolio werden dieser Anforderung gerecht?
Fischer: Hierzu gehört unsere „Instant Communication Suite" (ICS) mit ihren verschiedenen Modulen und „My Instant Communicator" (MIC) als Client. Natürlich auch die Applikationen zur Interaktion mit Kunden für Call- und Contact-Center. Insbesondere jedoch die Applikationen und Lösungen für die Prozessintegration, wie „intelligent Workload Distribution" (iWD) und „intelligent Customer Front Door" (iCFD).
funkschau: Braucht es eine Erweiterung des UC-Begriffes auf UCC - Unified-Communications & Collaboration?
Fischer: Nach unserer Ansicht nicht, denn Zusammenarbeit, also Kollaboration, ist eine der Aufgaben, die man mittels UC, also vereinigter Kommunikationsdienste, deutlich effizienter und effektiver gestalten kann. Wenn man wirklich ein UCC machen würde, dann müsste man auch noch Mitteilungsdienste (Messaging), Konferenzdienste (Conferencing), Video und vieles mehr in diese Abkürzung bringen - vielleicht ein UCMCCV?