funkschau: Ist Unified-Communications (UC) als Universallösung der Unternehmenskommunikation ausreichend scharf definiert, was ist ihr Verständnis von UC?
Dr. Hartmut Fetzer: Unified-Communications ist ein Buzzword, das zugunsten des Wohlklangs und zu Lasten der vermittelten Information vereinfacht. In unserem Verständnis ist UC die Zusammenfassung wesentlicher Kommunikationsformen. Die meisten hören vor allem die Vielfältigkeit beim Wort „Communications". Dass auch „Unified" viele Bedeutungen hat, wird weniger gesehen.
funkschau: Es heißt: „Viele Köche verderben den Brei". Aber lassen sich umfassende „UC-Lösungen aus einer Hand" überhaupt realisieren?
Fetzer: Ein einzelner Hersteller kann das nicht leisten. Microsoft hat für seinen Lync-Server mehr als 100 Partner eingebunden, um eine Gesamtlösung zur Verfügung zu stellen. Wir setzen seit Jahren auf Integration, denn es liegt in der Verantwortung der Hersteller, dass das Zusammenspiel funktioniert.
funkschau: Angesichts verschiedener Ansatzpunkte, was sind für Sie die wichtigsten Komponenten einer UC-Integration?
Fetzer: Hier kommen die fünf Dimensionen des Begriffs „Unified" ins Spiel: Unified-Inbox (eine Benutzeroberfläche), Unified-Access (gleiche Zugriffsmechanismen auf alle Informationen), Unified-Message-Store (zentrale Speicherung), Unified-Administration (einmalige Verwaltung) sowie Unified-Directory (zentrales Verzeichnis). Nur so wird UC Enterprise-fähig.
funkschau: Welche Produkte aus ihrem Portfolio werden dieser Anforderung gerecht?
Fetzer: Unsere Unified-Messaging-Lösung mit ihrer nahtlosen Integration von Fax, SMS und Voicemail in Exchange, Active-Directory, Lotus und andere Plattformen folgen dieser Philosophie. Ebenso die Survivable-Branch-Appliance für Microsoft-Lync. Diese Hardware nimmt der Server auch als Steckkarte wahr und ermöglicht sogar „Lync-in-a-box", den Betrieb eines Lync-Servers ohne separates Gateway.
funkschau: Braucht es eine Erweiterung des UC-Begriffes auf UCC - Unified-Communications & Collaboration?
Fetzer: Noch ein Wort mehr macht die Sache auch nicht klarer: wer kollaboriert, der kommuniziert auch. Der Begriff Collaboration verschiebt allenfalls ein bisschen die Akzente in Richtung Desktop-Sharing oder Live-Meeting.