Viele Blogger machen Rivale Apple für den Untergang von Nokia verantwortlich. Dabei zeigt einfache Grundschulthematik: Apple ist unschuldig.
Nach den einmal wieder desaströsen Zahlen für Nokias Handy-Geschäft erstmals aus dem Hause Microsoft haben Microsoft-freundliche Blogger jetzt einen Schuldigen ausgemacht, um den wahren Verantwortlichen für das Desaster, Ex-Nokia-CEO und Chef von Microsofts Geräte-Sparte, Stephen Elop, reinzuwaschen: Es ist Rivale Apple. Mit einfacher Grundschulmathematik kann diese Theorie jedoch ad absurdum geführt werden.
Exakt 692 Millionen Dollar operativen Verlust hat Microsoft für das abgelaufende 2. Quartal 2014 und seine Nokia-Gerätesparte bekanntgegeben, worauf deren Chef Stephen Elop in einem 1.100 Wörter umfassenden Schreiben an seine Untergebenen, dessen Stil fast schon an Menschenverachtung grenzt und das von zahlreichen bekannten Publikationen wie dem Guardian oder dem New York Magazine deswegen scharf kritisiert wurde, über die Entlassung von 12.500 Mitarbeitern informiert hat.
In diversen Analysen wurden die katastrophalen Fehler von Elop beleuchtet, jetzt, wo er für Microsoft arbeitet, ein Unternehmen, dass sich wie Apple („Apple-Jünger“) über eine nicht zu unterschätzende Fangemeinde freuen kann, haben sich diverse Blogger dem Thema Nokia angenommen und versuchen, Elops Fehler zu kaschieren, indem Sie den wahren Schuldigen an Nokias Niedergang ausgemacht haben: Apple.
Diese Theorie ist ebenso haarsträubend wie zum Glück einfach widerlegbar – es reichen Kenntnisse der Grundschulmathematik. Auch als Microsoft-Freund kann man die Sache am Ende des Tages drehen und wenden wie man will: Alleine durch Elops fatale Abkündigung von Nokias Erfolgsbetriebssystem Symbian und den „All-In-„-Einsatz auf Windows Phone, ein Smartphone-Betriebssystem, das mit einem Marktanteil zwischen 2 und 3 % dahindümpelt, hat Nokia einen historischen Absturz, der in der Geschäftswelt beispiellos ist, hingelegt. Auf den folgenden Seiten ist der Absturz in Zahlen gefasst.