Bei der Marktführerschaft im M2M-Segment liefern sich derweil Vodafone und Deutsche Telekom ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wie die beiden Wettbewerber auf dem M2M-Summit im September bekannt gaben, haben beide Anbieter jeweils bereits fünf Millionen SIM-Karten für die M2M-Datenkommunikation in Betrieb. An die weltweit rund 128 Millionen Mobilfunkkunden der Deutschen Telekom reicht diese Zahl zwar noch nicht heran. An dem M2M-Partnerportal, das die Telekom im September in Rotterdam vorstellte, lässt sich aber erkennen, welchen Stellenwert M2M im Unternehmen mittlerweile genießt – und welche Strategie verfolgt wird.
Das neue Portal bietet bestehenden Partnern der Telekom die Möglichkeit, Lösungsanbietern ihre M2M-Anwendungen zu präsentieren und global zu vermarkten. Zusätzlich sollen sich auch potenzielle Partner und Kunden über das Portal Informationen zu vorhandenen M2M-Lösungen beschaffen und passende Partnerunternehmen finden können.
An der Tatsache, dass das Portal bereits beim Start über Lösungsangebote von über 40 Partnern aus 16 Ländern verfügte, lässt sich deutlich erkennen, dass die Deutsche Telekom im Gegensatz zu anderen Anbietern nicht allein auf regionale Lösungen setzt. Neben deutschen Unternehmen sind unter anderem auch namhafte Vertreter aus Frankreich, Italien, England, USA, China und Indien auf der Plattform vertreten. Rainer Deutschmann, Senior-Vice-President Kerngeschäftsprodukte, bezeichnet die Plattenform bei der offiziellen Einführung als „Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie für den Wachstumsmarkt Maschine-zu-Maschine-Kommunikation.“
Neben dieser länderübergreifenden Plattform zeigen auch die internationale M2M-Service-Alliance der Telekom und die Gründung des internationalen M2M-Competence-Centers, wie wichtig dem Konzern der M2M-Markt ist. Anhand der neun Bereiche des Telekom-M2M-Competence-Centers wird zudem deutlich, wie weit gefächert das Interesse an M2M mittlerweile ist: Energie, Fahrzeugtele-matik, Gesundheit, Handel, Industrielle Automatisierung, öffentlicher Sektor, Sicherheit, Transport und Logistik sowie Unterhaltungselektronik.
Trotz des globalen Ansatzes konzentrieren sich die großen Provider aber nicht allein auf Großkunden. „Kleinere Kunden aus dem Mittelstand verfügen oftmals nicht über das nötige Know-how und benötigen mehr Unterstützung“, gibt Chris-toph Lindenschmidt vom Beratungsunternehmen Cocus zu bedenken. „Die großen Anbieter haben die Ressourcen und die Expertise und sind damit interessante Partner“, weiß der M2M-Experte. „Und wenn die Provider es schaffen, die vielen kleinen Anfragen zu bündeln und zudem intelligente Partnerschaften mit Systemhäusern eingehen, profitieren alle Seiten davon.“ Wichtig ist seiner Meinung nach zudem, dass die Provider aktiv auf Kunden und potenzielle Partner zugehen. „Da sich noch längst nicht alle Unternehmen aktiv mit M2M und den damit verbundenen Möglichkeiten beschäftigen, kann es sich durchaus auszahlen, die Unternehmen mit Ideen zu unterstützen“, rät Lindenschmidt.