Während viele Malware-Gefahren durch aufmerksames, sicherheitsorientiertes Nutzerverhalten in Verbindung mit guten Standardsicherheitsprogrammen beherrschbar sind, erfordern die professionellen Cyber-Attacken auf spezifische Zielpersonen neue Lösungsansätze bei der IT-Abwehr. Gezielte, maßgeschneiderte Angriffe auf Mitarbeiter in sicherheitsrelevanten Schlüsselpositionen haben ein ungleich höheres Schadenspotenzial als allgemeine Cyber-Attacken auf „normale“ Nutzer und sind deshalb für beide Seiten von besonderer Bedeutung.
Diese besonderen Angriffe, sogenannte „Advanced Persistant Threats“, verlaufen in verschiedenen Phasen und werden über einen langen Zeitraum und in sehr kleinen, kaum wahrnehmbaren Schritten durchgeführt. Laut X-Force dauert eine dieser extrem gefährlichen APT-Attacken vom Verschaffen eines Zugangs ins Netzwerk bis zum Diebstahl von Daten durchschnittlich ein Jahr. Es sind aber auch Fälle bekannt, in denen sich die Angreifer bis zu vier Jahre in Geduld übten, ehe sie zuschlugen.
Standardlösungen oft wirkungslos
Da Standardabwehrlösungen wie Virenscanner aufgrund der spezifisch erstellten Angriffsmechanismen von ATPs in der Regel wirkungslos sind, müssen die Unternehmen ihre generelle Wachsamkeit gegenüber Auffälligkeiten in allen verschiedenen Systemebenen erhöhen. Nur wenn alle Vorgänge im Unternehmensnetzwerk in Echtzeit erfasst und analysiert werden, können ungewöhnliche Aktivitäten erkannt und unterbunden werden. Auch wenn ATP-Attacken keine einheitlichen Muster haben und klassischen Einzel-Lösungen daher nicht auffallen: irgendwann müssen sie aktiv werden und eine Tätigkeit ausführen. Das ist der Zeitpunkt sie ohne Kenntnis des Angriffsverfahrens mit Hilfe von Security-Intelligence zu entdecken.