Aus all diesen intelligenten Technologien ist eine gemeinsame Innovationsplattform entstanden – mit einer vor Jahren kaum vorstellbaren Geschwindigkeit. Wir können jetzt alles vernetzen, was einen elektronischen Chip in sich trägt, wobei die Zahl der verbundenen Endgeräte ständig steigt. Cisco schätzt, dass das Internet der Dinge der Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren einen Umsatz von 14,4 Billionen US-Dollar bescheren wird. Nach Überzeugung von Verizon hat das größte Potenzial die Schnittstelle zwischen dem Internet der Dinge und dem vernetzten Fahrzeug.
Es ist schon erstaunlich, wie viele tägliche Verbindungen sich mittlerweile auch vom Auto aus nahtlos herstellen lassen. Ein lernfähiges Auto wüsste, was sein Besitzer morgens oder nachmittags macht und auch wo er sich aufhalten wird. So könnte das Auto das Leben vereinfachen. Tatsächlich ist man dieser Vision näher als manche meinen; denn viele dazu nötige Veränderungen haben mit Software zu tun und weniger mit der Hardware. Trotzdem müssen die Automobilindustrie, ihre Partner und das allgemeine Ökosystem einige entscheidende Hürden überwinden, darunter das Entwickeln von Standards für Interoperabilität, Kompatibilität, Schutz und Sicherheit.
Zum Beispiel nutzen Fahrzeughersteller wie Mercedes-Benz und VW bereits Telematik-Lösungen, um das Fahren sicherer und die Autobahnen freier zu machen. Dies geschieht durch das Erkennen von Unfällen, das Alarmieren von Ersthelfern, das Auswählen der besten Route und die Aktualisierung der Software. Eine Vision für die Zukunft lautet: Reduzierung von CO2-Emissionen, indem die Fahrzeuge und ihre Messwerte ohne Werkstattbesuch überprüft werden können.
Telematik kann außerdem die Kosten und die CO2-Bilanz kommerziell genutzter Fahrzeugflotten reduzieren. Aktuell gibt es bereits Lösungen, die es Flottenbetreibern ermöglicht, den Kraftstoffverbrauch nachzuvollziehen, effiziente Routen festzulegen und den jeweiligen Fahrzeugzustand zu überwachen. G.E. schätzt das Potenzial von Vernetzungstechnologien zur Reduzierung des Kraftstoffbedarfs der weltweiten Transportbranche auf 14 Prozent. Mehr noch: Wenn die Internettechnologien die Kraftstoffnachfrage um nur ein Prozent senken, würden in den nächsten 15 Jahren die Eisenbahnen 27 Milliarden, die Fluggesellschaften 30 Milliarden und die Energieunternehmen 66 Milliarden US-Dollar sparen. Konzepte wie „Smart Parking“ sind eine weitere Lösung für mehr urbane Mobilität. Durch sie verringert sich die Zeit der Parkplatzsuche um über 20 Prozent – und damit auch der verbrauchte Kraftstoff. Dabei kommen Sensoren zum Einsatz, die den Autofahrern über ein Wireless-Gateway bei der Suche nach Parkplätzen helfen; bezahlt wird über das Mobiltelefon.
Cloud-Computing und Big Data
Auch für die Automobilindustrie ergeben sich durch Cloud-Computing und Big-Data neue Möglichkeiten. Die Hersteller nutzen die Cloud heute zur Bereitstellung einer Reihe von neuen Services wie Sicherheit, Navigation, Infotainment und Diagnostik. Trotz einer kontinuierlichen Weiterentwicklung befinden wir uns erst noch ganz am Anfang der Entwicklung. Vernetzte Fahrzeuge gibt es schon seit rund 20 Jahren, doch die Branche kratzt gerade einmal an der Oberfläche dessen, was ein vernetztes Auto an umsetzbaren Erkenntnissen liefern kann. Einige Beispiele für die weitere Entwicklung: