Trotz des Drucks durch die US-Sanktionen gibt sich Huawei optimistisch. Auf der IFA stellt das Unternehmen seine Neuheiten vor.
Huawei baut unter dem Druck von US-Sanktionen die Auswahl von Chips aus eigener Entwicklung aus. Auf der Technik-Messe IFA in Berlin stellte der chinesische Konzern nicht nur einen Smartphone-Prozessor mit eingebautem Modem für den superschnellen 5G-Datenfunk vor, sondern auch einen kleinen Chip für die Anbindung von tragbaren Geräten wie Ohrhörer oder Computer-Uhren.
Auch Künstliche Intelligenz ist auf den Chip-Systemen direkt integriert. Das biete etwa App-Anbieter die Möglichkeit, neuartige Funktionen nahezu in Echtzeit berechnen zu lassen, sagte Huaweis Smartphone-Chef Richard Yu in Berlin. »Wir sind führend bei der mobilen künstlichen Intelligenz.«
Beim Smartphone-Prozessor Kirin 990 sieht sich Huawei in einer führenden Position. Er sei schneller und effizienter als zum Beispiel Qualcomms Top-Modell Snapdragon 855, betonte Yu. Dazu trage unter anderem die Integration des 5G-Modems direkt ins Chipsystem bei. Bei den Huawei-Konkurrenten Samsung und Qualcomm sind der Hauptchip (CPU) und das Datenmodem noch in zwei Gehäusen untergebracht. Zudem sei der Chipset, der in Strukturbreiten von 7 Nanometern hergestellt ist, bis zu 36 Prozent kleiner.
Ein erstes Gerät mit dem kleineren Chip für Wearables sind die Bluetooth-Ohrhörer FreeBuds 3, die äußerlich stärker an die populären AirPods von Apple anlehnen als Modelle anderer Anbieter.
Im Gegensatz zu den AirPods können die Huawei-Ohrhörer aber Umgebungsgeräusche herausfiltern. Von Apple erwarten Analysten die Funktion erst im kommenden Jahr. Huawei betont auch, dass die Bluetooth-Verbindung der FreeBuds einen deutlich höheren Datendurchsatz als Konkurrenz-Modelle - und damit auch eine bessere Soundqualität bei hochwertigen Musikdateien ermöglichen.