Special: NGN ante portas - wie eine Technologie die Kommunikationsbranche verändert

12. Mai 2010, 12:09 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Breitband für Endkunden

Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion zum Thema Next Generation Networks steht seit längerem die Transformation der nationalen beziehungsweise der Endkunden-Infrastruktur zu einem All-IP-Netz. Dabei gehört British Telecom mit ihrem BT-21-CN-Netzwerk zu den Trendsettern der großen, traditionellen Telekommunikationsanbieter. Alles in allem arbeitet europaweit die große Mehrzahl dieser Unternehmen an dem Übergang in die neue Welt der IP-basierten Kommunikation. Die dringendste Herausforderung für Telekommunikationsanbieter im Breitbandmarkt für Endkunden ist, mehr Umsätze aus der Bereitstellung immer größerer Internet-Zugänge über DSL oder Kabel zu generieren, da der Zugang wegen des Preiskampfs in diesem Bereich immer weniger kostet.

Durch die Entkopplung von Zugang und Service in konvergenten Breitbandnetzen haben die Betreiber die Kontrolle über die Inhalte verloren. Der Kunde kann unabhängig von ihnen Dienste von Content-Anbietern wie Google nutzen. Deswegen sind DSL-Anbieter bestrebt, zusätzlich zum Zugang Bezahldienste zu offerieren wie IPTV, VoIP oder Video on Demand. Diese Dienste erfordern einen bestimmten Grad an Vorhersehbarkeit und Kontrolle, da die meisten von ihnen den gleichen Transportweg teilen. Darüber hinaus muss ihr Transport gewährleistet sein, sprich der Provider muss für genügend Kapazität im Netz sorgen, damit es nicht zu Verzögerungen und Paketverlusten kommt.

Die Content-Anbieter dagegen setzen voraus, dass das Netz auf der Zugangsebene neutral ist. Viele nutzen das Internet, das sie durch Peer-to-Peer-Verfahren erhalten, auch offen aus. Das verschärft das Problem für Dienste-Anbieter, da der Traffic sich um ihr Netzwerk herum bewegt und noch nicht einmal den Interconnect des Content-Anbieters berührt. Über Peer-to-Peer-Verbindungen generieren User selbst Traffic, mit dem sie das Netz so belasten, dass es schwierig wird, dem Kunden kostenpflichtige Mehrwertdienste zu verkaufen.

Der etablierte Dienstebetreiber steht – unter anderem durch die Bundesnetzagentur – zudem unter Druck, eine neutrale Position bei der Bereitstellung von Access einzunehmen. Diese neutrale Position schmälert die Chancen des Zugangs-Inhabers, aus neuen Diensten Geld zu machen. Wer nicht über Zugang zu den Kunden und den Inhalten verfügt, wird es daher sehr schwer haben, langfristig eine Rolle in diesem Markt zu spielen.

Der Ausweg aus diesem Dilemma der Betreiber kann daher nur in der Zugangskontrolle mit Technologien wie Provider Backbone Transport (PBT) über Ethernet liegen, die Dienste-Kontrollpunkte im Netzwerk verteilen. Damit gewinnen sie einerseits wieder Kontrolle über ihr Netzwerk zurück und haben andererseits ein Verfahren, um die Datenpakete auch vorhersagbarer durch das Netz zu schicken.

 

 


  1. Special: NGN ante portas - wie eine Technologie die Kommunikationsbranche verändert
  2. Breitband für Endkunden
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