Studie

Startschuss für das Internet der Energie

12. August 2013, 12:01 Uhr | Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hintergrund der BMWi-Studie

Zum Hintergrund der BMWi-Studie „Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler“: Die EU schreibt allen Mitgliedsländern vor, dass 2020 in 80 Prozent aller Haushalte ein intelligenter Stromzähler installiert sein muss. Die Vorschrift gilt aber nur für den Fall einer positiven Kosten-Nutzen-Analyse für dieses System. Es müssen also nachweislich alle zu erwartenden langfristigen Kosten geringer ausfallen als der Nutzen für die einzelnen Verbraucher und den Markt. Die meisten EU-Länder haben bereits eine Analyse vorgelegt, viele mit dem Einbau in Haushalten begonnen.

Deutschland hat einen breiteren Weg eingeschlagen und nicht nur einen digitalen Zähler konzipiert, sondern zusätzlich ein universelles Zugangsgerät für das Smart-Grid. Nutzer dieser Smart-Meter-Gateways sollen künftig auf verschlüsseltem Weg mit Anbietern innovativer Energie-Dienste kommunizieren können. Das Gateway soll das sichere Zugangsgerät zu diesem Netz der Zukunft werden und muss höchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards entsprechen. Hierzu wurden vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter enger Einbindung des Bundesdatenschutzbeauftragten, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Bundesnetzagentur sowie einigen Verbänden ein Schutzprofil und eine umfangreiche Technische Richtlinie erarbeitet. Jedes Gerät muss zukünftig vom BSI nach strengsten Kriterien zertifiziert werden.

Die Studie empfiehlt bei der Kosten-Nutzen-Abwägung folgendes Szenario: Bis zum Jahr 2022 sollen insgesamt 32,6 Mio. intelligente Zähler und Zugangsgeräte verbaut werden. In 20 Millionen Haushalten sollte beim nächsten turnusgemäßen Austausch des Stromzählers statt eines mechanischen ein digitaler Zähler eingebaut werden. Diese kommunizieren jedoch nicht mit der Außenwelt. Ein Mitarbeiter des Energieversorgers muss hier weiterhin zum Ablesen des Stromverbrauchs vorbeischauen oder der Verbraucher muss seine Zählerstände wie bisher übermitteln. Rund 12 Millionen Haushalte sollen zusätzlich zum digitalen Zähler ein spezielles Zugangsgerät für das Intelligente Stromnetz erhalten. Mit diesem können sie dann aktiv mit dem Stromnetz kommunizieren und sämtliche neuen Energiedienste nutzen. Laut Studie sollten damit Haushalte mit einem Verbrauch von über 6.000 kWh pro Jahr ausgestattet werden, zudem Neubauten, Häuser nach Renovierungen sowie die meisten Betreiber von so genannten EEG-Anlagen. Das sind Netznutzer, die selbst Energie produzieren – meist per Solarzellen oder Windkraft. Die Studie steht hier zum Download bereit.


  1. Startschuss für das Internet der Energie
  2. Hintergrund der BMWi-Studie

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Weitere Artikel zu BITKOM e. V.

Matchmaker+