Cloud

Über die Technik hinausdenken

17. Oktober 2018, 9:39 Uhr | Autor: Andreas Bachmann / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Moderne Arbeitsweisen in IT-Teams verankern

Mit der Entwicklung der Cloud-Technologien hat sich im IT-Bereich die „Bimodale IT“ mit zwei Tätigkeitsbereichen („Stränge“) herausgebildet: Innovationsprojekte und Legacy-IT. Die Innovations-Teams arbeiten agil, nutzen die Public Cloud mit all den modernen Tools und Methoden. Die Legacy-IT-Teams betreuen Anwendungen, die sich aufgrund der Technik, Ressourcen oder Compliance-Anforderungen nicht oder nur schwer in die Cloud verlagern lassen. Ein Beispiel sind bestimmte IT-Systeme bei Banken. 

Aus Unternehmenssicht ist es dabei wichtig, zu verhindern, dass sich die Mitglieder der Legacy-IT-Teams abgehängt vorkommen und dadurch demotiviert und frustriert werden. Ablehnung zwischen den beiden Teams erschwert die dringend notwendige Zusammenarbeit. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Anteil moderner Technologien und Virtualisierung in der Legacy-IT zu fördern und möglichst hoch anzusetzen. Möglich ist das beispielsweise durch den Einsatz moderner Kollaborationssoftware wie Jira, Confluence oder Slack. Auch moderne Arbeitsweisen, die beispielsweise Softwareentwicklung und Administration verbinden, können das Arbeiten in Legacy-IT-Teams attraktiver machen. Beispiele sind „Site Reliability Engineering“  oder „DevOps“. Entscheidend ist, was im konkreten Fall am besten für das Team funktioniert. Letztendlich müssen die Teams hier ihren jeweils eigenen Weg finden.

Zusammenarbeit und Informationsaustausch fördern
Zusammenarbeit und Wissenstransfer sind essenziell, wenn es darum geht, das Potenzial der Cloud voll auszuschöpfen. Die entsprechenden Tools (wie Scrum) und Methoden (wie agiles Arbeiten) basieren schließlich zum Großteil auf dem Austausch zwischen verschiedenen Fachbereichen und gemeinsamen Handeln. Schlagwörter in diesem Zusammenhang sind „Silos abbauen“ und „crossfunktionale Teams“ bilden. Als „Silos“ werden abgeschottete Bereiche (Abteilungen und Teams) bezeichnet, zwischen denen Kommunikationsbarrieren entstehen. „Crossfunktionale Teams“ vereinen dagegen verschiedene Fachbereiche. Sie bündeln das komplette Wissen, um ein Produkt oder einen Service an den Markt zu bringen. Crossfunktionale Teams sind somit in der Lage, die End-to-End-Verantwortung zu übernehmen. Sie können vergleichsweise zügig Entscheidungen treffen und danach handeln. Außerdem lernen die Team-Mitglieder voneinander: Bereichsübergreifendes Denken, Informationsaustausch und Zusammenarbeit werden gefördert und gemeinsame Entscheidungen ermöglicht.   

Schrittweise vorgehen
Die Cloud als IT-Plattform gibt Unternehmen die Möglichkeit, in IT-Projekten „iterativ“ vorzugehen. Gemeint ist damit, sich der Gesamtlösung in Schritten (Iterationen) anzunähern und dadurch in immer schnelleren Zyklen zu lernen: Was funktioniert? Was funktioniert nicht? Was kann verbessert werden? Es gilt, stets darüber nachzudenken, worin der nächste größte Business-Mehrwert besteht. Diese Überlegungen dienen als Basis für die Wahl des nächsten Schrittes.

Ein ähnliches Vorgehen empfiehlt sich für Unternehmen bei der Annäherung an die Cloud: Statt ein großes Jahresprojekt aufzusetzen, um die IT in die Cloud zu verlagern, erfolgt die Transformation in kleinen Schritten. So haben Unternehmen die Möglichkeit, immer wieder zu prüfen, was sinnvoll ist, was funktioniert und was nicht. Anschließend können sie ihre IT-Strategie schrittweise in Richtung Cloud anpassen. 

KI in der Cloud
Unter dem wachsenden Wettbewerbs- und Innovationsdruck stehen Unternehmen heute vor der Herausforderung, immer agiler, schneller und innovativer zu werden. Cloud-Technologien sind dafür eine technische Grundlage. Um deren Potenzial voll auszuschöpfen und erfolgreich in der Cloud zu sein, spielen die folgenden Themen eine wesentliche Rolle:

  • Agile Arbeitsweisen etablieren
  • Für jede Anforderung die passende Lösung finden 
  • Verantwortungslücken schließen
  • Moderne Arbeitsweisen in allen IT-Teams verankern
  • Zusammenarbeit und Informationsaustausch fördern
  • Schrittweise vorgehen

Der nächste Sprung im Bereich Cloud kündigt sich mit den Technologien rund um die Künstliche Intelligenz an. Die Cloud-Nutzung wird sich dadurch in Richtung automatisiertes Kapazitätsmanagement verändern. Steuerungssysteme nehmen automatische Anpassungen an den Kapazitäten vor. Das Predictive Monitoring sagt auf Basis von gelernten Daten Serverausfälle vorher. Darüber hinaus lernen Künstliche Intelligenzen, normalen, ordentlichen Netzwerk-Traffic von gefährlichem zu unterscheiden sowie Sicherheitslücken zu finden und zu schließen. Unternehmen haben damit weitere Möglichkeiten, sich für die zukünftigen Herausforderungen zu rüsten.

 Andreas Bachmann ist Mitgründer und CIO bei Adacor Hosting

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