Mit „WebRTC“ (Web-Real-Time-Communication) sind in den letzten zwei Jahren neue internetbasierte Technologien und Entwürfe für offene Standards zur Echtzeitkommunikation entstanden, die das Potenzial haben, diese Defizite und Probleme nachhaltig zu beseitigen. Web-RTC befindet sich momentan auf dem Weg zum Hype-Thema und wird oft als Synonym für viele verschiedene Anwendungsfälle, Technologien und Produkte verwendet. Der Versuch einer Definition führt zu zwei
verschiedenen Bereichen: zum einen, dem offenen Internet-Standard, zum anderen, einem Open-Source-Projekt.
Der Internet-Standard Web-RTC – auch „RTCWeb“ – durchläuft seit Oktober 2010 die Standardisierungsprozesse beim World-Wide-Web-Consortium (W3C) und der Internet-Engineering Task-Force (IETF) und befindet sich momentan im „Draft“-Status. Ziel ist es, einen Standard für browserbasierte Echtzeitkommunikation im Internet zu schaffen, treibende Kräfte bei der Standardisierung sind führende Browserhersteller wie Google und Mozilla, sowie Hardwarehersteller wie Cisco; aber auch Microsoft positioniert sich mit „CU-RTC-WEB“ zum Thema.
Der Vorteil des Standards im Vergleich zu früheren proprietären Ansätzen ist das Wegfallen von Browser-Erweiterungen und Drittsoftware zur Echtzeitkommunikation und das damit verbesserte Benutzererlebnis. Web-RTC setzt dabei vordergründig auf für Webentwickler bekannte Werkzeuge wie HTML5 und Java-Script-APIs, die eine plattformunabhängige Implementierung von Anwendungen ermöglichen. Darüber hinaus würde die Standardisierung zum ersten Mal die Grundlage für Interoperabilität zwischen den Endpunkten der Benutzer im Internet und somit einer kritischen Masse an potenziellen Nutzern für Web-RTC-basierte Dienste bieten.