Neben dem Kostenfaktor spielt die verfügbare Bandbreite eine entscheidende Rolle. Um eine reibungslose Telefonie zu ermöglichen, sind ausreichende Netzwerkressourcen zwingend notwendig. Dabei hängt die Bandbreite, die zur Verfügung stehen muss, von der Zahl der Nutzer ab. Grundlage für eine Berechnung ist ein Wert von ungefähr 100 kBit/s pro Gespräch. Zur Ermittlung der notwendigen Bandbreite existiert eine Faustformel: Dabei geht man von einer maximalen gleichzeitigen Nutzung von zwei Drittel der Mitarbeiter aus. Beschäftigt ein Unternehmen beispielsweise 100 Mitarbeiter, rechnet man mit circa 66 gleichzeitigen Gesprächen. Diesen Wert multipliziert man mit der benötigten Bandbreite von 100 kBit/s pro Gespräch und erhält so 6,6 MBit/s benötigte Bandbreite, die im optimalen Fall explizit für Telefonie zur Verfügung stehen muss. Die Bandbreite kann wahlweise von einer bestehenden Leitung für Telefonie reserviert werden oder bei einer Neubestellung einer virtuellen TK-Anlage als separater Anschluss im Paket enthalten sein.
Entstörservice und Softwareaktualisierung
Virtuelle TK-Anlagen werden in modernen Hochleistungsrechenzentren betrieben. Neben der Kostenersparnis hat dies den weiteren Vorteil, dass dadurch ein abgesicherter Betrieb mit Hochverfügbarkeit gewährleistet wird. Bei einer Störung sind im Vertrag festgelegte Reaktionszeiten seitens des Anbieters einzuhalten. Diese sind in den meisten Fällen deutlich geringer als die Entstörzeiten bei klassischen TK-Anlagen, welche vor Ort installiert sind. Dadurch können Service-Wartezeiten, die beispielsweise durch die Anreise von Techniker entstehen, – ebenso wie die Dauer der Störung – deutlich vermindert werden. Im Rechenzentrum sind Ausfälle zum einen über Redundanzkonzepte abgesichert, zum anderen können Störungen deutlich schneller behoben werden. Anbieter verfügen über SLA-Konzepte (Service-Level-Agreement) die bei Störungen ein schnelles Reagieren durch geschultes Personal vor Ort im Rechenzentrum ermöglichen. Viele Dienstleister bieten zudem einen Entstörservice an, der täglich rund um die Uhr erreichbar ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Anbieter die Systeme automatisch auf dem aktuellsten Softwarestand halten. In der Bezahlung je Port sind diese Leistungen bereits enthalten.
Administrativer Aufwand gering
Der administrative Aufwand ist bei virtuellen TK-Anlagen denkbar gering. Der Großteil der Wartungen und Einstellungen wird vom Anbieter selbst übernommen. Abhängig von diesem steht dem Kunden in der Regel ein Webinterface zur Verfügung, über welches er viele Systemeinstellungen vornehmen kann. Hierüber können zum Beispiel neue Mitarbeiter, Rufnummern, Routingpläne und Ansagen angelegt werden. Schließlich können auch sämtliche administrativen Aufgaben an den Anbieter ausgelagert werden, wodurch Unternehmen ihre Mitarbeiter entlasten können beziehungsweise sich diese mit Kernaufgaben beschäftigen können.