Auch wenn virtuelle TK-Anlagen noch vergleichsweise neu auf dem Markt sind, etablieren sie sich zunehmend. Man kann ein steigendes Interesse auf Seiten der Unternehmen feststellen, die die finanziellen und technischen Vorteile, wie auch den geringen administrativen Aufwand zu schätzen wissen. Gerade in Ausschreibungen wird das deutlich. Hier wird immer häufiger den virtuellen TK-Anlagen Aufmerksamkeit geschenkt und entsprechende Lösungsvarianten auf Basis hosted PBX angefragt. Es ist zu erwarten, dass dieser Trend dauerhaft anhält. Dadurch wird in den kommenden Jahren die Marktdurchdringung von virtuellen TK-Anlagen sicherlich weiter zunehmen.
Datensicherheit
Das Thema Datensicherheit spielt auch bei Sprachdaten eine wichtige Rolle. Ebenso wie andere Daten auch unterliegen Sprachdaten im Netz den gleichen Gefahren. Um sie zu schützen, bedarf es bei der Nutzung virtueller TK-Anlagen einer sicheren und zuverlässigen Verschlüsselung. Aus diesem Grund wird bei der Telefonie über virtuelle TK-Anlagen das Secure-Realtime-Transport-Protocol (SRTP) genutzt. Dabei handelt es sich um die verschlüsselte Variante des Realtime-Transport-Protocol (RTP). Es gewährleistet eine gesicherte Übertragung des Sprachverkehrs zwischen den Teilnehmern. Gehen Gespräche über das öffentliche Internet, so bieten Provider eine zusätzliche Sicherung der Daten durch IP-Sec. Dabei wird das Internet-Protokoll (IP) um Verschlüsselungs- und Authentisierungsmechanismen erweitert.
Zusammenspiel der Systeme
Ein weiterer maßgeblicher Faktor bezüglich der Entscheidung für oder wider ein bestimmtes TK-System ist die Möglichkeit der technischen Einbindung in bestehende Unternehmensstrukturen. Dabei zeigt sich, dass klassische und hybride TK-Anlagen gegenüber IP-Centrex-Lösungen durchaus noch Vorteile besitzen. Durch die langjährige Nutzung und Entwicklung traditioneller TK-Anlagen und VoIP-Systeme wurden gleichzeitig zahlreiche Schnittstellen, Applikationen und Einbindungsmöglichkeiten geschaffen. Sie ermöglichen eine einfache Verbindung von Customer-Relation-Management-Systemen (CRM) mit den Kommunikationsanlagen. Bei virtuellen TK-Anlagen gestaltet sich das zurzeit schwieriger. Grund ist die noch mangelnde Vielfalt an Schnittstellen sowie die Tatsache, dass eine Anbindung ins Rechenzentrum her-gestellt werden muss. Damit man die virtuellen TK-Anlagen mit Datenverarbeitungs-systemen verbinden kann, wie einem CRM oder einem ERP (Enterprise-Resource-Planning), ist es wichtig, vor der Anschaffung eines Systems die Anbindungsmöglichkeiten der bestehenden Unternehmenssysteme an die TK-Anlage zu überprüfen, um bereits im Vorfeld Inkompatibilitäten zu erkennen.