Die Digitale Transformation fordert von vielen Unternehmen nicht viel weniger als sich neu zu erfinden. Das hat auch Einfluss auf die IT.
Intelligente Netzwerke sind immer stärker im Kommen. In vielen Bereichen setzen sich automatisierte Systeme durch, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen mehr als nur Routineaufgaben übernehmen: Sie erfassen und analysieren die riesige Datenflut quasi in Echtzeit und setzen selbstständig Anpassungen und Veränderungen auf Basis vorgegebener Ziele um. Dies ist das Prinzip von Intent-based Networking. Der Trend lässt sich nicht verhindern. Denn klassische physikalische Netze, die derzeit überwiegend in Betrieb sind, werden schon in Kürze an ihre Grenzen stoßen. Dies liegt nicht nur an der zunehmenden Anzahl und Komplexität der damit verbundenen Geräte, sondern auch an der weiter steigenden Geschwindigkeit der Veränderungen durch ständig neue Technologien und Anforderungen. Physikalische Netze sind nicht flexibel und skalierbar genug, um damit Schritt zu halten.
Management-Kompetenz gefragt
Daher entwickelt sich Intent-based Networking gerade rasant weiter und wird viele alltägliche Aufgaben von IT-Abteilungen übernehmen. Das bedeutet aber nicht, dass die IT-Experten arbeitslos werden. Ihre Rolle verändert sich aber deutlich. Sie werden künftig weniger als „Programmierer“ tätig sein, sondern mehr als „Lenker“. Das heißt: Ähnlich wie ein Flugzeug-Pilot, der die automatischen Prozesse bei Start, Flug und Landung nur noch überwacht, greifen sie bei Abweichungen ein. Damit benötigen sie aber weniger klassisches IT-Wissen, sondern mehr Management-Kompetenz. Statt Programmier-Expertise müssen sie die Zusammenhänge zwischen Netzwerk und Cloud, Geschäftsanforderungen und Compliance verstehen. Damit dürften eher Wirtschaftsinformatiker als CIOs gefragt sein.
Service Provider fungieren als Verwalter der Infrastrukturen
Doch wer übernimmt dann die eigentliche Programmierung der intelligenten Netzwerke? Diese Kompetenz verschiebt sich zu Netzwerk-, Rechenzentrums-, Hosting- und Cloud-Anbietern. Sie verwalten die Infrastrukturen über SDN- und KI-Lösungen sowie Big-Data-Analysen. Das ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Digitale Transformation. Denn diese können Unternehmen nur durch die Standardisierung und Automatisierung von Diensten erreichen.
Maximilian Fried ist Leiter IT-Infrastructure Consulting & Delivery bei Konica Minolta IT Solutions