Security-Herausforderungen für KMU

Was können Spatzen gegen Kanonen tun?

2. Februar 2017, 15:17 Uhr | Autor: Chris Petersen / Redaktion: Axel Pomper
© Sergei Karpukhin - 123RF

Angeblich gab es einmal eine schöne Zeit, da konnte sich der Mittelstand in Deutschland noch relativ sicher fühlen, wenn es um Gefahren aus dem Internet ging - doch diese Zeiten sind vorbei.

Chris Petersen, CTO und Co-Founder von LogRhythm informiert:
Chris Petersen, CTO und Co-Founder von Logrhythm
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Die Gründe: Eine grundsätzlich weniger starke Vernetzung und IT-Abhängigkeit als bei den Großunternehmen und ein mehr lokal orientiertes Business einerseits sowie eine bei weitem noch nicht so professionell organisierte Cyberkriminalität andererseits.

Davon ist nichts mehr übrig – auch die „Kleinen“ arbeiten heute global, und die Schattenwirtschaft kennt längst ganz genau den oft hohen Wert der Informationen, mit denen mancher „Hidden Champion“ unter den High-Tech-Firmen arbeitet, auch wenn er sich nach außen immer noch wie ein traditioneller Familienbetrieb präsentiert.

Mit welchen Bedrohungen bekommen es KMUs hauptsächlich zu tun?

Eines der größten Risiken für KMUs ist derzeit Ransomware. Dieser Typ Malware basiert auf einer meist nach wie vor ungezielt gestreuten Variante schädlicher Malware, bedient sich aber einer höchst effektiven und komplexen Kill Chain. Den Angreifern bietet Ransomware die Chance, Lösegeld für Nutzdaten zu erpressen und dessen Höhe individuell festzulegen, erst nachdem eine der Malware-Instanzen sich irgendwo festgesetzt, ihr Zerstörungsprogramm abgearbeitet und sich dabei beim Urheber gemeldet hat.    

Wie Ransomware funktioniert

Ransonware gelangt häufig ganz „klassisch“ mittels Phishing-Emails in die Unternehmen. Wird sie nicht rechtzeitig gestoppt, entzieht sie wichtige Informationen dem Zugriff der berechtigten Nutzer – meist durch die erwähnte Technik der Verschlüsselung. Nur wer ein Lösegeld zahlt, bekommt – mit viel Glück – den Schlüssel für seine eigenen Daten. Im Grunde werden auf diese Weise also Daten in Geiselhaft genommen. Der Lösegeld-Transfer ist für die Cyberkriminellen risikolos, da sie das global aufgestellte und anonym funktionierende Bitcoin-System nutzen können.

Weil Ransomware für die Angreifer so viele Vorteile hat und so lukrativ ist, haben die Cyberkriminellen die Malware und die damit verbundenen Angriffsstrategien in den vergangenen Monaten erheblich weiterentwickelt. Ransomware agiert mit immer ausgefeilteren Strategien, richtet immer mehr Schaden an und verursacht immer höhere Kosten.

Praktisch jede Organisation, gleich welcher Größe, kann einer Ransomware-Attacke zum Opfer fallen. Die negativen Folgen sind dabei weitaus größer als der Verlust, der durch die Zahlung des Lösegeldes entsteht. Ebenfalls zu Buche schlagen nämlich spürbare Produktivitätseinbußen, Störungen im Verhältnis zu Kunden, Reputationsschäden und manchmal der endgültige Verlust wichtiger Daten.

Probleme der Gegenwehr

KMUs stehen meist deutlich geringere Security-Ressourcen zur Verfügung als Großunternehmen. Sie müssen deshalb stärker als die Großkonzerne den Schutz wirklich wichtiger Assets priorisieren.

Um ihren Sicherheitsstatus zu verbessern, müssen sich die Unternehmen zunächst eingestehen, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann Opfer einer erfolgreichen Attacke werden. Sie sollten davon ausgehen, dass Angreifer es tatsächlich schaffen werden, die Netzwerkgrenzen zu überwinden. Sie müssen sich außerdem damit auseinandersetzen, was dann zu tun ist: „Wenn Kriminelle erst einmal eingedrungen sind – was steht ihnen offen und was können sie tun?“

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  2. Ratschläge, wie KMUs mit dem Risiko umgehen sollten

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