Der Cloud-Administrator ist eine unverzichtbare Schlüsselkompetenz im Unternehmen, doch was genau macht er eigentlich? Nach dem Kompetenzmodell, das TÜV Rheinland entwickelt hat, liegt der Fokus hier mehr im administrativen Bereich der Systeme. Sie kennen die Möglichkeiten, die Cloud-Strukturen Unternehmen bieten und sind Experten im Umgang, Wartung und dem Patching in der Cloud.
Die primäre Rolle des Cloud-Administrators umfasst die Installation, Konfiguration und Administration von Hersteller-Technologien, bestehend aus On-Premise-Infrastruktur, Private, Hybrid und Public-Cloud-Lösungen. Fundamentales Grundwissen zur Sicherheit und Userverwaltung gehört zu seinen Kernkompetenzen. Wesentliche administrative Aufgaben und Verantwortlichkeiten betreffen die Administration des Active Directory, den Hosted Exchange sowie die Drittanbieter-E-Mail-Archivierung. Professionelle Cloud-Administratoren sollten sich mit den Datenwolke-Angeboten der Cloud-Anbieter und Hersteller wie Microsoft, Oracle, VMware und Amazon AWS auskennen.
Im Rahmen des Kompetenzmodells der TÜV Rheinland Akademie erlernen Cloud-Admins eine Cloud von Grund auf zu planen, zeitlich optimal bereitzustellen, sie zu überwachen und alle Systeme sicher zu analysieren. Sie erfahren, wie man eine On-Premise-Infrastruktur installiert und Private-, Hybrid- und Public-Cloud-Lösungen etabliert. Sie können schließlich eine Vielzahl von Servern in der Cloud verwalten, kennen die Unterschiede zwischen den Cloud-Technologien und wissen, was für welche Bedarfe im Unternehmen geeignet ist. Darüber hinaus verstehen sie, wie die Cloud mit der bestehenden IT-Infrastruktur des Unternehmens im eigenen Rechenzentrum interagiert. Sie können Office 365 installieren und selbständig administrieren und schließlich auch eine Private Cloud nicht nur betreiben und monitoren, sondern auch eigenständig konfigurieren und bereitstellen. Am Ende der Qualifizierung, wie sie TÜV Rheinland anbietet, sind sie in der Lage, mehrere Tausend Server in der Cloud zu verwalten und kennen hilfreiche Strategien für den sicheren und effizienten Betrieb, darunter Incident Response Management oder die Verzahnung von Cloud-Strategien mit Identity-und-Access-Management.
Fazit: Der Cloud-Administrator ist der „Tempelwächter“ der Unternehmens-Cloud-Architektur und zugleich der Business-Enabler, weil er weiß, was das Unternehmen businessseitig an Ressourcen benötigt, die Angebote der Cloud-Service-Provider kennt und weiß, welches Angebot am besten geeignet ist, den technologischen Bedarf des Unternehmens zu decken. Die Qualifizierung zum Cloud-Administrator beinhaltet Theorie und Anwendungsbeispiele und dauert je nach Vorkenntnissen und angestrebter Tiefe zwischen 10 und 25 Tage, sofern herstellerspezifische Kompetenzen im Rahmen der Weiterbildung mit aufgebaut werden sollen. Sie verläuft dreistufig, wobei die Module aufeinander aufbauen. Voraussetzung für die Zertifizierung zum Cloud Administrator nach TÜV Rheinland sind Kenntnisse und Erfahrung in gängigen IT-Infrastrukturen.
Derzeit verdient ein Cloud Administrator je nach Qualifikation, Einsatzort, Unternehmensgröße und Personalverantwortung zwischen 2.600 bis 5.400 Euro monatlich - und liegt damit unter dem eines Cloud-Entwicklers.
Welche Aufgaben der Cloud Developer hat und wie er sich vom Cloud-Admin unterscheidet, erfahren Interessierte im nächsten Teil der Serie.