Hybrides Arbeiten

„Wenn die Katze durch das Bild läuft, gehört das dazu“

20. April 2021, 12:12 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Eine strukturierte Vorgehensweise bewährt sich

funkschau: Die technische IT-Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist für mittelständische Unternehmen aber oft eine Herausforderung. Was raten Sie Unternehmen?
Hamer: Nicht wenige Projekte scheiterten, weil versucht wurde, veraltete und komplizierte Prozesse aufwändig in neuer Standardsoftware abzubilden. Gut geplante, priorisierte und agil gesteuerte Projekte schaffen es dagegen, schnelle Ergebnisse zu liefern und mit ihren Digitalisierungsvorhaben in das gesamte Unternehmen hineinzuwirken. Aus meiner Erfahrung hat sich eine strukturierte Vorgehensweise bewährt:  Erstens: das Feststellen der kritischen Herausforderungen. Zweitens: Nicht alle Probleme auf einmal lösen wollen, sondern eine Priorisierung der wichtigsten Themen vornehmen. Drittens: Identifikation und Analyse der beteiligten Geschäftsprozesse. Viertens: Prüfen, ob die bestehenden Vorgehensweisen und Prozesse noch aktuell sind und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Dann müssen die Beteiligten in der Umstellung mitgenommen und aktiv eingebunden werden. Wenn möglich sollte agil vorgegangen werden, um schnellere Erfolge zu erzielen. Erst im letzten Schritt der Lösungskette gilt es, die Frage zu beantworten, welche Tools am besten helfen, um die Ziele zu erreichen.

funkschau: Wenn ein Unternehmen beginnt, die IT zu modernisieren, empfehlen Sie als Beratungsunternehmen zusätzlich, die Führungskultur weiterzuentwickeln. Ist das nicht ein zu großer Schritt – vor allem für kleinere Unternehmen?
Hamer: Digitalisierungsprojekte zum Erfolg zu führen ist mit einer herkömmlichen, hierarchisch geprägten Führungskultur nur schwer möglich, denn sie benötigen das starke Mitwirken aller Beteiligten im Unternehmen. Oft sind es gerade die jungen Mitarbeiter, die mitreden und mitgestalten möchten. Hierarchisches Durchregieren schreckt sie ab. In agilen Projekten oder Abteilungen ist die Führungskraft darum eher der Coach, der ein Team berät und einzelne fördert, damit sie ihre Aufgaben bewältigen können. Die Einführung von agilen Führungsprinzipien muss aber kein großer Schritt für KMU sein. Auch dabei hilft es, wie auch bei der Digitalisierung, schrittweise zu beginnen. Erste Ansätze sind dort am sinnvollsten, wo besonders engagierte Mitarbeiter vorhanden und Führungskräfte dafür aufgeschlossen sind. Erfolge führen dann zu einem gesteigerten Interesse im Unternehmen, wobei jedes Unternehmen selbst die Geschwindigkeit und den Umfang der Umsetzung für sich definiert. Durch Veränderungsmanagement und agile Führungsmodelle erhöht sich dann möglicherweise die Effizienz und die Effektivität in Projekten – auch und insbesondere in den KMU.

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  1. „Wenn die Katze durch das Bild läuft, gehört das dazu“
  2. Die hybride Zusammenarbeit braucht andere strukturelle Ansätze
  3. Eine strukturierte Vorgehensweise bewährt sich

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