Security-Lücken deutscher Unternehmen

Wenn Sicherheit Nebensache ist

20. Oktober 2015, 11:22 Uhr | Axel Pomper, funkschau (Quelle: Efficient-IP)
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Seit den Snowden-Enthüllungen und der steigenden Prominenz von Hacker-Gruppierungen á la Anonymous sorgen sich Unternehmen zunehmend um die Sicherheit ihres digitalen Eigentums. Doch wie berechtigt ist die Furcht vor Datendiebstahl oder kompromittierten Webseiten tatsächlich? Wie können sich Firmen vor Angriffen auf ihre Webseiten und Server schützen?

Der finanzielle Schaden, der aus Cyberattacken resultiert, kann schnell in Millionenhöhen schießen, wie eine Studie des Telekommunikationsriesen Verizon zeigt. Grund genug also, um Angriffe auf deutsche Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Gefahr erkannt?

Zwar gab es in den vergangenen Monaten vereinzelt Nachrichten, dass Hackerangriffe auch in Deutschland stattfinden, darunter auch auf den Bundestag. Dennoch scheinen diese Attacken im Vergleich mit internationalen Unternehmen nicht die Regel zu sein. Die Security-Experten von Efficient-IP melden jedoch, dass der Schein trügt. Nach Ergebnissen einer von ihnen beauftragten Studie zufolge waren bis zu 72 Prozent aller deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr mindestens einer DNS-Attacke ausgesetzt. Viel schwerer wiegt jedoch folgendes Problem: Nur 14 Prozent der Unternehmen sehen darin eine tatsächliche Gefahr. „Probleme verschwinden nicht, indem wir sie ignorieren. Das gilt insbesondere für Security-Aspekte. Wenn es in ihrem Stadtviertel vermehrt zu Einbrüchen kommt, lassen Anwohner doch auch nicht weiterhin Türen und Fenster unverschlossen“, kommentiert Ralf Geisler, Country Manager Deutschland bei Efficient-IP die Zahlen. „Stattdessen ist umso wichtiger, die Gefahr ausfindig zu machen und entsprechende Sicherheitslücken zu schließen.“

Ein Grund für das mangelnde Gefahrenbewusstsein ist zunächst nicht offensichtlich. Denn die Ziele der Hacker geben durchaus Anlass zur Sorge. 46 Prozent der DNS-Angriffe kompromittieren Webseiten des Unternehmens, beinträchtigen damit Erreichbarkeit und Inhalte. Downtimes folgen mit 45 Prozent, die gesamte Unternehmenswebseite ist während des Angriffs nicht länger erreichbar. Doch damit nicht genug, denn immerhin 40 Prozent der befragten Unternehmen erleiden zusätzlich einen Diebstahl geistigen Eigentums. Die Wahl der bevorzugten Waffen: 40 Prozent aller Angriffe waren sogenannte DNS Amplification Attacks, an zweiter Stelle stehen die oft genannten DDoS-Angriffe (28 Prozent), Datenkorrumpierung oder auch Cache-Poisoning belegt den dritten Platz (25 Prozent). Alle zielen auf eins ab – den DNS Server des Unternehmens zu überlasten.

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