Es gibt viele Gründe, die Umsetzung einer Cloud-Strategie anzugehen, aber an erster Stelle muss dabei die Aneignung des nötigen Know-hows stehen, um den Cloud-Einsatz so effektiv wie möglich gestalten zu können.
Der weltweite Markt für öffentliche Cloud-Dienste wird laut Gartner im Jahr 2020 um 17 Prozent wachsen. Diese Schätzung könnte sich aber eher als konservativ herausstellen, da viele Cloud-Anwendungen, die sich momentan in der Unterstützung der Remote-Arbeit bewähren, noch lange im Einsatz bleiben könnten. Der erwartete Anstieg um 266,4 Milliarden Dollar bedeutet ein Plus von 10 Prozent gegenüber 2019 und wird die Akzeptanz von Public-Cloud-Diensten noch weiter steigern. Dennoch befinden sich viele nationale und regionale Regierungen und Behörden noch in der Phase der Einführung oder der grundlegenden Policy-Gestaltung.
Die Einführung einer Public Cloud kann nicht für einen längeren Zeitraum ausgeschlossen werden. Auch wenn Behörden-CIOs bei der Migration auf Herausforderungen gestoßen sind, wie dem Fehlen einer Enterprise-Cloud-Strategie, interner Fähigkeiten oder des Zugangs zu einem externen Talentpool, waren sie am Ende dennoch erfolgreich.
Im nächsten Schritt müssen Behörden-CIOs nun ihre Cloud-Nutzung optimieren, indem sie verstehen, wie sie die Bereitstellung verbessern können. Nachfolgend sind fünf Maßnahmen aufgeführt, die in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden sollten.
Policy, Strategie und Einführungsplan Auf nationaler oder Länderebene müssen Regierungsbehörden die Absicht, die Richtung und den Fahrplan ihrer Cloud-Migration genau verstehen, um unnötige Anstrengungen zu vermeiden und einen reibungslosen Cloud-Einsatz zu gewährleisten. Es muss sichergestellt sein, dass die Cloud-Richtlinien, -Strategien und -Einführungspläne jeder Abteilung oder Behörde verständlich formuliert und allen Geschäftsbereichen zur Verfügung gestellt werden.
Sollte es bei der Einführung zu Widerständen kommen, helfen objektive Nachweise weiter, die sich aus der Prüfung der Auswirkungen dieser Strategie ergeben. Wichtig ist es, sich entsprechend auf die folgende Optimierungsphase vorzubereiten. Bei der Einführung der Strategie müssen die notwendigen Lehren für die Skalierung gezogen und es muss sichergestellt werden, dass die Einhaltung der Cloud-Richtlinien alle unterstützenden Fachdisziplinen und nicht nur die IT-Abteilung einbezieht.
Langfristige Einsparungen müssen dabei in den Fokus gesetzt werden. Berücksichtigt werden muss auch der geschäftliche Nutzen sowie der laufende Verwaltungsaufwand durch die automatische Optimierung der Cloud, wo dies für die Skalierbarkeit möglich ist. Wichtig ist auch der Einsatz einer Kostenmanagementfunktion für den Cloud Service, bei der die Komplexität und das erwartete Wachstum berücksichtigt werden.
Das Cloud-Kompetenzzentrum Wichtig ist der Aufbau eines sogenannten Cloud Center of Excellence (CCoE), für die Einführung und Verwaltung der Clouds. Das CCoE unterhält eine Wissensdatenbank und ein Code-Repository für Cloud Computing und wirbt aktiv um Beiträge dafür aus dem gesamten Unternehmen. Es ist ein Schlüsselelement für die Cloud-fähige IT-Transformation und hat in der Regel die Aufgabe, diese Transformation auch voranzutreiben.
Der richtige organisatorische Aufwand und die richtige Struktur zur Unterstützung bei der Implementierung müssen sichergestellt sein, damit die technischen Standards und die Architektur in der Verantwortung des CCoE liegen. Die Community of Practice (CoP) stellt sicher, dass die gewonnenen Erkenntnisse an alle Beteiligten weitergegeben werden, was die schnelle Beseitigung von Hürden erleichtert.
Aufbau wesentlicher Fähigkeiten Die Fähigkeiten, die für das Cloud-Management, Cloud-Architekturen usw. benötigt werden, sind oft unzureichend, es mangelt an Finanzmitteln für Schulungen und/oder werden nachrangig behandelt. Daher müssen Mitarbeiter eingestellt werden, die bereit und in der Lage sind, neue Technologien und die damit verbundenen Prozesse zu erlernen.
Die erforderlichen Fähigkeiten in traditionellen Infrastruktur- und Betriebsteams müssen aufgebaut werden, indem sichergestellt ist, dass der Wissenstransfer von externen Engagement-Möglichkeiten erfolgt.
Erweiterung der SaaS-Nutzung Software as a Service (SaaS) ist der Cloud-basierte Dienst, der von Unternehmen am häufigsten genutzt wird, so dass ein Verzicht darauf keine Option darstellt. Zwar müssen Behörden-CIOs die Einführung von SaaS ausweiten, doch müssen auch die Risiken gemindert werden. Wird SaaS erworben, muss sichergestellt sein, dass ein Management- und Integrationsplan umgesetzt wird, um einen kohärenten Ansatz für die Anwendungs- und Datenintegration aufrechtzuerhalten und zu gewährleisten.
Best-Practice-Richtlinien und Kontrollen müssen etabliert werden, um die erforderlichen Innovationen anbieten und gleichzeitig die Organisation und die Daten schützen zu können.
Steigerung der Akzeptanz von Cloud-Richtlinien im gesamten Unternehmen. Eine „Cloud zuerst“-Politik betrifft nicht nur die IT. Behörden-CIOs, die neue oder aktualisierte Richtlinien bestimmen oder erstellen, müssen sicherstellen, dass die Anweisungen zur Nutzung der öffentlichen Cloud die gesamte Behörde umfassen, einschließlich aller relevanten Fachdisziplinen wie Beschaffung, Finanzen und Recht.
Neville Cannon ist Senior Director Analyst bei Gartner