funkschau: Welche Sicherheitsstandards sollte ein Anbieter einhalten?
Dr. Stiehler: Eine homogene Plattform, über die die Anwendungen zentral bereitgestellt werden, aber folglich auch die Daten zentral liegen, bietet ohnehin mehr Sicherheit als dezentrale Unübersichtlichkeit. Dabei versteht es sich von selbst, dass der Schutz und die Integrität der Daten sowohl im Rechenzentrum der Provider als auch auf den Endgeräten der Nutzer gewährleis-tet sein müssen und dabei modernste Mechanismen zum Einsatz kommen. Das betrifft das Rechtemanagement der Rollen, aber auch das Endgerätemanagement und natürlich die Schutzmechanismen auf dem Transportweg, wie die Verschlüsselung.
Ebenso wichtig ist das Thema Ausfallsicherheit – sie muss durch SLAs gewährleistet sein. Dann sollte darauf geachtet werden, dass die Sicherheitslösungen in Compliance mit den Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens und den rechtlichen Vorschriften des Landes sind. Speziell in Deutschland sind viele Unternehmen nur dann bereit, einer Cloud-Lösung zu vertrauen, wenn der Anbieter seine Rechenzentren am Standort Deutschland betreibt. Gerade vor dem Hintergrund der NSA-Affäre entwickelt sich das Prädikat „Made in Germany“ immer mehr zum Wettbewerbsfaktor bei der Sicherheit von Cloud-Lösungen. Dienstleister mit Hauptsitz und Cloud-Rechenzentren in Deutschland, wie Cancom, T-Systems oder QSC, sind dabei sicher im Vorteil.
funkschau: Was ist bei der Einführung von „Workplace-as-a-Service“-Konzepten zu beachten?
Dr. Stiehler: Die Umsetzung cloud-basierter IT-Arbeitsumgebungen bedeutet einen deutlichen Bruch mit herkömmlichen Formen der Bereitstellung. Gefordert ist daher eine einheitliche Sicht auf die Workplace-Konsolidierung, die in diesem Bereich gerade erst begonnen hat sich durchzusetzen. Daher sollten Unternehmen auf Transformationspartner mit Projekterfahrungen setzen – von der Planung über die Migration bis zum Betrieb.
funkschau: In ihrem aktuellen PAC-Radar nehmen Sie „Workplace Management & Transformation“-Angebote unter die Lupe. Welche Rolle spielten dabei entsprechende „as a Service“-Angebote und wie hat sich dieses Segment entwickelt?
Dr. Stiehler: Stimmt, im Rahmen einer unabhängigen Analyse haben wir die Kapazitäten, Referenzen und Fähigkeiten der zehn führenden Anbieter in diesem Bereich in Deutschland evaluiert, wobei die „Workplace as a Service“-Angebote eine sehr wichtige Rolle spielten.
Insgesamt beobachten wir in diesem Segment eine deutliche Weiterentwicklung, insbesondere bei Scope, Umfang und Integration der Angebote haben die Provider nachgebessert. Sie sind damit heute deutlich besser in der Lage, den notwendigen Paradigmenwechsel beim Betrieb der IT-Arbeitsumgebungen zu unterstützen.
funkschau: Können Sie uns hierfür bitte ein konkretes Beispiel benennen?
Dr. Stiehler: Unter Anderem denke ich dabei an das „Dynamic Workplace“-Angebot von T-Systems. Es fokussiert eben nicht nur auf die Bereitstellung einzelner Komponenten „as-a-Service“, sondern visiert eine komplette Konsolidierung der Workplace-Applikationslandschaft und -Infrastruktur sowie die Neugestaltung des Workplace-Managements an. Dies ist eine wichtige Basis, um die Kostensenkungspotenziale auszuschöpfen und eine hohe Sicherheit und Agilität der IT-Arbeitsumgebungen zu gewährleisten.
Gleichzeitig ist das Dynamic-Workplace-Angebot nahtlos eingebettet in das gesamte Workplace-Management & Transformation-Portfolio, das im Ergebnis der Radaranalyse ja auch als „Best in Class“ bewertet wurde.
Dies bedeutet, dass die Kunden auch die erforderliche End-to-End-Unterstützung erhalten – bis hin zum Thema Konnektivität, bei dem T-Systems als Telekommunikations-naher IT-Dienstleister ebenfalls sehr gut aufgestellt ist.