funkschau: Was muss passieren, damit Qualität auch in 20 Jahren noch zentrales Differenzierungsmerkmal und Erfolgsprinzip der deutschen Wirtschaft am Weltmarkt ist?
Kurth: Die deutsche Wirtschaft ist grundsätzlich gut aufgestellt, um Krisen an den Weltmärkten zu trotzen. Der starke Mittelstand mit hunderttausenden, solide finanzierten Familienunternehmen im Land, kann vorübergehende Auftragsrückgänge abfedern. Und viele Unternehmen sind so innovativ, dass ihre Produkte weltweit gefragt sind. Hinzu kommt, dass Deutschland ein sicherer und attraktiver Standort für Investitionen aus dem In- und Ausland ist. Wir dürfen uns auf unserer Erfolgsgeschichte jedoch nicht ausruhen, sondern müssen durch kluge Akzente immer am Ball bleiben. Dabei sind Bildung, Forschung und Entwicklung maßgebend. Firmenintern sehe ich die Fortbildung der Mitarbeiter als Motor für unseren weiteren Erfolgskurs.
funkschau: Trends wie Big Data und IoT gehen auch an der Test and Measurement-Industrie nicht spurlos vorüber und beeinflussen unter anderem die Kundenerwartungen. Software, Applikationen und neue Serviceansätze rücken verstärkt in den Mittelpunkt und stellen gängige Geschäftsmodelle auf den Prüfstand. Wie sehen Sie diese Entwicklungen?
Kurth: Big Data und IoT sind bis jetzt noch keine Trends, die einen sonderlich großen Einfluss auf Kurth Electronic haben, jedoch steigen die Erwartungen in Software und Applikationen rapide. Dies fordert von uns den stetigen Ausbau von Entwicklungsleistungen. Hier sehen wir unsere Kooperation mit der Gossen-Metrawatt-Gruppe als große Wachstumschance. Sehr froh sind wir über die Unterstützung von Henning Hörentrup, der als Head of Telecommunications and Data Engineering gerade in diesem Segment neue Strukturen etabliert und langfristig dann auch die Firmenleitung übernehmen wird. Sie sehen, Kurth Electronic ist bestens für die Zukunft aufgestellt und die nächsten 40 Jahre können kommen.