Mit dem TA1506 bietet Thomas-Krenn einen Einstiegs-Server auf AMD-Basis an, der für Microsoft Storage Spaces Direct (S2D) zertifiziert ist. Kleinere Firmen können so kostengünstig einen Hyper-V-Server nutzen, der die VMs mit den benötigten Anwendungen auf dem lokalen S2D-Speicherpool bereitstellt.
Kleinere Unternehmen, die für ihren Geschäftsbetrieb mit einer überschaubaren Zahl an Anwendungen auskommen, können mit Windows 2025 einen hyper-konvergenten S2D-Server (Storage Spaces Direct) als kostengünstige Single-Node-Lösung betreiben.
Der deutsche Server-Spezialist Thomas-Krenn hat für diesen Einsatzzweck das Modell S2D Power Tower TA1506 auf den Markt gebracht. Durch die Tower-Bauform und die geringe Geräuschentwicklung eignet sich das System auch für den Einsatz im Büro. Im Normalbetrieb sind die Lüfter deutlich zu hören. Mit einem optional erhältlichen Silent-Kit lässt sich die Geräuschentwicklung allerdings reduzieren. Der Server ist auch mit einem zweiten redundanten Netzteil lieferbar.
Die Single-Node-S2D-Installation lässt sich bei steigenden Performance- und Verfügbarkeitsanforderungen um weitere S2D-Cluster-Nodes bis zum Maximalausbau von 16 Knoten erweitern. Mit Windows 2025 unterstützt Microsoft auch Arbeitsgruppen-Cluster, die keine Active-Directory-Domänenanbindung benötigen, was zum Bespiel bei einem Einsatz in Edge-Umgebungen erforderlich sein kann. Für den Test fügten wir den Server zur Windows-Domäne unserer Testumgebung hinzu, weil ein Active Directory mehr Sicherheitsfunktionen bietet als eine Arbeitsgruppenkonfiguration.
AMD-Server mit Windows 2025 Datacenter
Der TA1506-Server verwendet ein Motherboard von Supermicro mit einem AMD-Prozessor. Zur Wahl stehen die AMD EPYC-CPUs mit 16, 24 oder 32 physischen Cores. Das Testsystem war mit einer 16-Core-CPU EPYC 9124 bestückt. Der Arbeitsspeicher lässt sich von 64 bis 768 GByte ausbauen. Der Test-Server verfügte über 64 GByte RAM. Das Betriebssystem lief auf zwei 240-GByte-NVMe-Disks, die von einem RAID-Controller gespiegelt wurden. Für die Netzanbindung verwendeten wir die zwei 10-GBit/s-Onboard-NICs.
Das Mainboard verfügt über zwei PCIe 8x-Slots mit kurzer Bauform und drei 16x-Slots mit Standardlänge, von denen einer mit dem RAID-Controller belegt war. Thomas-Krenn lieferte das Testsystem mit der Windows Server 2025 Datacenter Edition, damit wir es als S2D-Hyper-V-Host konfigurieren und mit beliebig vielen virtuellen Maschinen testen konnten.
Der Test-Server war mit vier Intel-SATA-SSDs mit einer Kapazität von je 480 GByte ausgerüstet. Das System lässt sich entweder mit bis zu sechs 2,5/3,5-Zoll-SATA-Laufwerken bestücken oder mit bis zu vier U.2-NVMe-SSDs. Für die 2,5/3,5-Zoll-Laufwerke sind auf der Vorderseite sechs Hot-Plug-Einschübe vorhanden. In der Single-Node-Variante lässt sich ein Microsoft S2D-Server nur mit einem einzigen Laufwerkstyp betreiben, und alle Daten-Drives werden vom S2D-Setup automatisch zum S2D-Storage-Pool hinzugefügt.
Die Nutzung eines NVMe-/SSD-Cache zur Beschleunigung der Disk-Zugriffe unterstützt Microsoft erst ab S2D-Clustern mit mindestens zwei Nodes. Bei Multinode-S2D-Clustern lassen sich zudem drei Storage-Tiers für Cache-, High-Performance- und Capacity-Daten konfigurieren.
Schnelle Inbetriebnahme
Das Testsystem war bereits mit Windows Server 2025 Datacenter installiert. Für Anwender, die das Windows-OS selbst installieren möchten, stehen auf der Webseite des Herstellers die benötigten Treiber zum Download zur Verfügung. Bevor wir den Server das erste Mal einschalteten, verbanden wir die zwei 10-GBit/s-NICs mit dem 10-GBit/s-Switch des Testnetzes. Zudem schlossen wir an den BMC-Port (Baseboard Management Controller) für den Remote-Zugriff auf die Server-Hardware und die lokale Server-Konsole ein Netzwerkkabel zu einem LAN-Switch des Managementnetzes an. Zusätzlich verkabelten wir die Maus-, Tastatur- und Monitor-Verbindung eines KVM-Switches mit dem Server, um direkt zugreifen zu können.
Beim Hochfahren des Systems sahen wir, dass das BMC-Board automatisch vom DHCP-Server eine IP-Adresse erhalten hat. Wir meldeten uns anschließend per Fernzugriff von einer Arbeitsstation in einem anderen Raum aus an der BMC-Webkonsole an. Die grafische Oberfläche zeigt unter anderem die Hardwareausstattung des Servers an und ermöglicht das Ein- und Ausschalten der Stromzufuhr sowie den Remote-Zugriff auf die lokale Server-Konsole.
Wir meldeten uns auf diesem Weg mit den von Thomas-Krenn mitgeteilten Login-Informationen am Windows-Server an und änderten die per DHCP erhaltene IP auf eine feste IP-Adresse des Testnetzes. Dabei trugen wir auch gleich die Domain-Controller als DNS-Server ein, um den TA1506-Server ins Active Directory aufzunehmen, was wir im nächsten Schritt erfolgreich durchführten.
Zur Vorbereitung der S2D- und Hyper-V-Installation fügten wir über den Server-Manager die benötigten Rollen hinzu. Neben Hyper-V installierten wir auch die Failover-Cluster-Rolle, damit die Single-Node-S2D-Installation darauf vorbereitet ist, zu einem späteren Zeitpunkt um weitere Cluster-Nodes erweitert zu werden.
Während der Tests hat die BMC-Webkonsole ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr reagiert und auch nach einer Neuanmeldung wurde die Webseite mit den Bedienungsmenüs nicht mehr angezeigt. Auf Rückfrage beim Support von Thomas-Krenn erfuhren wir, dass es sich dabei um ein bekanntes Problem des Motherboard-Herstellers Supermicro handelt, das gelegentlich auftreten kann. Es lässt sich dadurch beheben, dass der Server kurzzeitig stromlos gemacht wird. Nachdem wir dies ein Mal durchgeführt hatten, konnten wir die BMC-Webkonsole wieder nutzen.