Einen anderen Ansatz als Client-Server-basierte Tools verfolgen Peer-to-Peer (P2P)-Architekturen und -Technologien. Dieses Konzept wird bereits beim Systemmanagement genutzt und könnte damit auch für das Vulnerability-Management geeignet sein. Im Unterschied zu Client-Server-Modellen fällt bei einer Peer-to-Peer-Umgebung nur ein geringer Netzwerk-Traffic an. In einem P2P-Netzwerk kann grundsätzlich jeder Rechner mit jedem anderen Rechner verbunden sein. Dadurch ist es möglich, Sicherheits-Checks und Patches einmal von einer zentralen Stelle aus zu versenden und dann Peer-to-Peer zu verteilen. Außerdem erfolgen Security-Scans direkt auf den Endpunkten und nicht über das Unternehmensnetzwerk. Damit werden auch die benötigte Bandbreite reduziert und Netzwerküberlastungen vermieden.
Darüber hinaus bietet die Peer-to-Peer-Technologie in puncto Skalierbarkeit Vorteile: Ein P2P-Netzwerk lässt sich skalieren, da jeder weitere Rechner zusätzliche Leistung in Form von Speicherplatz, Bandbreite oder Rechenkapazität im Gesamtsystem bereitstellt. Bei Bedarf lassen sich Aufgaben im P2P-Rechnerverbund verteilen und hinsichtlich aktueller Anforderungen individuell anpassen, ohne dass zusätzlich Hardware notwendig ist.
Neben der P2P-Architektur beinhalten moderne Lösungen für das Vulnerability-Management auch vorkonfigurierte Schwachstellen-Prüfungen für Endgeräte und Korrektur-Maßnahmen für die automatische Behebung von Compliance- und Sicherheitsproblemen. Der Funktionsumfang reicht von der Aktualisierung der Konfigurationseinstellungen bis zur Bereitstellung von Patches. Die Lösungen können auch interaktive Echtzeit-Dashboards, die einen Live-Überblick über Schwachstellen, Sicherheits-Checks und den Erfolg von Maßnahmen liefern, bieten.
Insgesamt kann ein Unternehmen mit einer P2P-Lösung Endpunkte kontinuierlich und automatisiert überwachen und Schwachstellen fast in Echtzeit ermitteln und beseitigen. Einerseits können damit die Sicherheit erhöht und Compliance-Risiken minimiert werden. Andererseits kann die IT entlastet werden, da die Anzahl an erforderlichen First-, Second- und Third-Level-Support-Maßnahmen reduziert werden könnte.