Sicheres Online-Shopping zur Weihnachtszeit

So erkennen Verbraucher falsche Online-Shops

11. Dezember 2020, 12:30 Uhr | Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Siegel und Bewertungen

Gütesiegel wie “Trusted Shops” erhalten nur Anbieter, deren Shops geprüft wurden. Handelt es sich um ein echtes Gütesiegel, ist auf dem Online-Shop ein entsprechendes Zertifikat zu finden. Dieses lässt sich anklicken und leitet auf den Zertifikate-Anbieter weiter. Andersherum ist jeder zertifizierte Shop auch auf der Website der Prüfstelle finden. „Gütesiegel, Prüfzeichen und Zertifikate haben jedoch einen Nachteil: Startups und kleine Anbieter können es sich oft einfach nicht leisten, ein Siegel zu tragen“, lenkt Schrenk ein und verdeutlicht: „Unternehmen und Organisationen, die mit Prüfsiegeln werben möchten, müssen für den Prüfvorgang zahlen. Siegel sind also kein Muss – viele Shops existieren ohne Siegel und agieren dennoch seriös.“

Eng verbunden mit Siegeln ist das Thema Bewertungen. Doch Vorsicht: Nicht jede Bewertung stammt von echten Kunden: Es kommt vor, dass Fake-Bewertungen einen Shop besser dastehen lassen sollen, als er ist. Oder dass die Konkurrenz schlecht bewertet, um das Image zu schädigen. „Deshalb besser nicht auf eine einzige Bewertungsquelle verlassen. Shops mit Prüfsiegeln können beim Siegelanbieter auf Bewertungen geprüft werden. Bei Shops ohne Siegel rate ich zu ein wenig Recherche, denn Bewertungen hinterlassen Kunden sowohl auf Google als auch in Foren, sozialen Netzwerken oder direkt auf der Anbieter-Website. Wer mehrere Bewertungen aus unterschiedlichen Quellen in sein Meinungsbild einfließen lässt, erhält realistische Ergebnisse“, so Schrenk.

Rechtstexte – darunter fallen das Impressum, die Datenschutzerklärung oder auch die AGB – sollten stets vorhanden, vollständig und individuell, also nicht einfach von anderen Seiten kopiert sein. Fehlen sie oder sind sie unvollständig: Finger weg vom Shop. „Gefälschte AGB und Datenschutzerklärungen sind nicht immer leicht zu erkennen“, warnt Schrenk und ergänzt: „Sind sie jedoch in schlechtem Deutsch gehalten, aus dem man kann, dass es aus einem Übersetzer stammt, ist Skepsis geboten. Auch wenn die AGB, die Datenschutzerklärung oder das Impressum fehlen, rate ich von Bestellung in diesem Shop ab.“

Ein vollständiges Impressum enthält mindestens Adresse, einen Vertretungsberechtigten sowie eine E-Mail-Adresse. Idealerweise existiert ein Verweis auf das Handelsregister mit Nummer und die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer ist angegeben. „Auf der Website des Handelsregisters lässt sich gezielt nach der Registernummer suchen und im Eintrag erkennen, ob der Shop tatsächlich existiert“, gibt Schrenk einen Tipp. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen müssen Informationen zum Widerrufsrecht, zum Rückgaberecht, zu etwaigen Kaufpreisrückerstattungen sowie Versand- sowie Rücksendekosten zu finden sein. Die Datenschutzerklärung muss Informationen geben, wie das Unternehmen mit Datenschutz und Datensicherheit umgeht.

Gerade in der Vorweihnachtszeit übertreffen sich Online-Shops mit Angeboten gegenseitig. Hier ein Schnäppchen, dort ein Mega-Deal. „Niemand hat aber etwas zu verschenken. Sind Angebote zu günstig, um wahr zu sein, sind sie es in der Regel auch nicht. Wird also das neuste TV-Modell mit einer UVP von knappen 750 Euro für schlappe 150 Euro verkauft, ist es recht wahrscheinlich, dass die 150 Euro zwar weg sind, der Fernseher aber nie ankommt“, nennt Schrenk ein Beispiel.

Sinnvoll ist es auch, Texte und Produkt-Angaben genau zu prüfen. In Fake-Shops sind inhaltliche Ungereimtheiten sowie offensichtliche Rechtschreibfehler sehr häufig. Weder Informationen noch Kosten sollten verschleiert werden. „Seriöse Online-Shops bieten außerdem in aller Regel verschiedene Zahlungsmöglichkeiten an. Finden sich nur Vorkasse oder andere den Verbraucher einschränkende Zahlweisen, ist das ein Grund, den Shop zu verlassen“, rät die Expertin.

Weitere Informationen stehen unter: https://www.psw-group.de/blog/sicheres-online-shopping-zur-weihnachtszeit/7819 bereit.

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