IT-Security hat sich vom Hobby für Enthusiasten zu einem weltweiten Geschäft entwickelt. Heute ist sie in Bezug auf Raffinesse, Motivation und wirtschaftliche Auswirkungen kaum wiederzuerkennen im Vergleich zum Stand vor 25 Jahren. Ein Blick auf Cybersicherheit damals, heute und morgen.
Der Artikel liefert unter anderem Antworten auf folgende Fragen:
Die Cybersicherheit ist nicht über Nacht entstanden. Anfangs war sie ein Hobby für Enthusiasten, die Schwachstellen in Software und Hardware erforschten. In den letzten 25 Jahren hat sich dieses Hobby in ein weltweit umspannendes Geschäft verwandelt – sowohl für Cyberkriminelle als auch für Sicherheitsexperten. Die heutige Cybersecurity ist in Bezug auf Raffinesse, Motivation und wirtschaftliche Auswirkungen kaum wiederzuerkennen im Vergleich zum Stand vor zweieinhalb Jahrzehnten.
Ab Mitte der 1990er Jahre setzten sich Heimcomputer auf breiter Front durch. Dies lag am einfachen Zugang zu Informationen im Internet und Kommunikationsplattformen wie E-Mails. Es war die Ära der Viren und schädlichen Codes, die von gelangweilten oder nach Bekanntheit strebenden „Scriptkiddies“ erstellt wurden. Die Schadprogramme löschten zum Beispiel Dateien oder machten den PC unbrauchbar. Die Bedrohungen traten nur selten auf und griffen kaum Dateien ab oder drangen weiter in die Systeme ein. Die Abwehrmechanismen beschränkten sich auf Host-basierte Antivirenprogramme, einfache Firewalls und Intrusion Detection. Es gab noch nicht so viele verschiedene Erkennungs- und Schutztechnologien wie heute.
Die Situation eskalierte deutlich in den 2000er Jahren, als kriminelle Anwendungen und bösartige Software auftauchten. Diese zielten darauf ab, den elektronischen Handel zu stören und Anmeldedaten für Finanzbetrug zu stehlen. Es war auch die Zeit des Katz-und-Maus-Spiels zwischen Viren und Antiviren-Anbietern. Denn die Erkennungsraten sanken immer weiter angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich Viren weiterentwickelten. Viele Unternehmen erkannten die Notwendigkeit einer aktiven Protokollierung und Korrelation von Ereignissen, um sich vor diesen unbekannten Bedrohungen zu schützen. Gegen Ende des Jahrzehnts gab es auch erste Anzeichen für Cloud-basierte Ansätze zur Aktualisierung und Verstärkung von Abwehr- und Erkennungssoftware, um die sich schnell verändernde Malware abzuwehren.
In den 2010er Jahren wurde schließlich die Cybersicherheit zum Alltagsthema für Behörden und Unternehmen, da weitreichende und komplexe Angriffe auf geistiges Eigentum, Daten und nationale kritische Infrastrukturen auftraten. Mit ausgeklügelten Angriffen auf Target, Sony, Maersk und weitreichenden Schäden durch NotPetya und WannaCry wurde die Cybersicherheit zu einer echten Priorität in den Vorstandsetagen. Denn sie stellt seitdem ein operatives oder systemisches Risiko für Unternehmen weltweit dar.
Heute ist die Cybersicherheit ein wichtiges Thema der Landesverteidigung mit Durchführungsverordnungen, Vorschriften zum Schutz der Privatsphäre und den Umgang mit Daten. Hinzu kommen zahlreiche Richtlinien und technische Kontrollen zum Schutz der digitalen Wirtschaft.
Inzwischen besitzt das Thema Cybersecurity die dringend benötigte Aufmerksamkeit und die Investitionen steigen. Gleichzeitig besteht weiterhin die Frage, ob die Schutzmaßnahmen ausreichen. So ist zu prüfen, welche Lehren aus dem letzten Vierteljahrhundert zu ziehen sind und welche Punkte in den nächsten 25 Jahren im Vordergrund stehen sollten.
In den vergangenen 25 Jahren haben sich sowohl die Bedrohungslandschaft als auch die Schutzmaßnahmen im Bereich Cybersecurity deutlich verändert. Heute müssen alle digitalen Systeme abgesichert werden, von der Cloud-Infrastruktur über OT/IOT, Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie GRC (Governance, Risk und Compliance)-Lösungen bis hin zu Daten und Anwendungen. In den nächsten 25 Jahren wird Cybersicherheit nicht nur für Unternehmen notwendig sein, sondern auch die wesentliche Grundlage für das tägliche Leben bilden.