„Habt ihr Tipps für Reiseziele?“ Wenn Sie im Visier eines Hackers gelandet sind, kann diese scheinbar unwichtige Frage bereits ein Risiko darstellen. Hacker könnten diese Information nutzen und Ihnen eine E-Mail senden, welche – zugeschnitten auf Ihr Interesse – Reiseziele vorstellt. Vermutlich wird die Mail Links enthalten, welche Sie zu den entsprechenden Beiträgen führen soll. Anstatt sich in neue, faszinierende Orte einzulesen, klicken Sie jedoch auf einen infizierten Link. Laut des State of Brand Protection Report 2021 von Mimecast ist die Anzahl an Klicks von Nutzern auf unsichere URLs, die per E-Mail zugestellt wurden, zwischen Januar 2020 und Januar 2021 um 84,5 Prozent gestiegen.
„Wer kennt ein gutes Hotel auf Bali?“ Auch aufgrund dieser Frage könnten Hacker Ihnen eine infizierte E-Mail schicken – vielleicht sogar im Namen eines bekannten Reiseanbieters. Der in dieser Mail enthaltene Link führt Sie auf eine Website, welche vertrauensvoll wirkt und traumhafte Angebote bereithält. Sie wollen buchen, geben Ihre Kontaktdaten und Ihre Bankverbindung an. Leider erhalten Sie jedoch nie eine Rückmeldung, das Geld ist weg und die langersehnte Reise können Sie nicht antreten – sie sind auf eine Spoofing-Website hereingefallen. Der Lagebericht zur E-Mailsicherheit 2021 von Mimecast zeigt, dass die Anzahl gefälschter Domains und Websites im vergangenen Jahr um 50 Prozent gestiegen ist.
„Frisch geimpft und bereit für den Urlaub!“ Endlich! Die langersehnte Corona-Impfung, Sie können Ihr Glück kaum fassen. Erstmal ein Foto des Impfpasses in den Sozialen Medien teilen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Stolze Fotos des Impfpasses können Cyberkriminellen als Vorlage dienen. Für die geimpfte Person selbst entsteht daraus kein direktes Risiko. Kriminelle könnten jedoch Arzt-Unterschriften sowie die Chargennummer des Impfstoffes kopieren, um Impfausweise zu fälschen. Diese stehen anschließend auf dem Schwarzmarkt zum Verkauf an. In Zeiten, in denen mehr und mehr Bundesländer Freiheiten mit vollständigen Impfnachweisen verbinden, bieten sich Kriminellen durch diese Masche gewinnbringende Möglichkeiten.
„Life is better at the beach!“ Angekommen im fremden Land folgen diverse Bilder – sei es das Abendessen im schönen Lokal oder das Gläschen Wein in der Strandbar. Diese Informationen sind jedoch gefundenes Fressen für Hacker. Zum einen können sie diese dazu verwenden, um Ihre Freunde oder Familie hinters Licht zu führen. Sie könnten beispielsweise eine E-Mail oder SMS Nachricht in Ihrem Namen verfassen, in der steht, dass Sie sich im Urlaub finanziell zu weit aus dem Fenster gelehnt haben und darum bitten, Ihnen Geld zu überweisen. Dieses landet natürlich auf dem Konto des Betrügers. Gleichzeitig verraten Sie den Kriminellen, dass Ihre Wohnung oder Ihr Haus gerade leer steht – der perfekte Zeitpunkt für einen Einbruch.
„Jetzt, da das Reisen wieder erlaubt ist und viele dem Drang nach neuen Abenteuern und Erlebnissen nachgehen, sollte man besonders darauf achten, was man selbst, aber auch die Familie auf sozialen Netzwerken teilt. Vor allem Eltern sollten im Blick haben, welchen Content ihre Kinder in der Öffentlichkeit preisgeben“, so Watzl.
„Viele denken, sie würden nicht genügend private Informationen teilen, um sich angreifbar zu machen oder verlassen sich auf die Einstellung „privates Profil“. Doch dies ist ein gefährlicher Trugschluss. Bereits einfache Likes und Kommentare können Hackern wichtige Informationen liefern, die ein Opfer angreifbar machen. Sie machen außerdem nicht nur sich selbst zur Zielscheibe, sondern auch Ihre Kontakte. Deshalb seien Sie bitte vorsichtig, was Sie online teilen – es ist doch umso schöner, die Fotos nach der Reise gemeinsam mit den Liebsten anzuschauen“, so Watzl weiter.
Hilfreich ist in diesem Zusammenhang der kostenlose Security Awareness Newsletter der LANline. Alle Informationen dazu gibt es hier.