Doch auch unter der Haube hat Microsoft bei Windows 11 nachgelegt und verspricht Verbesserungen, die sehr ähnlich den Ankündigungen von Windows 10 vor sechs Jahren klingen. So will Microsoft die Updates künftig um 40 Prozent schrumpfen und unauffällig im Hintergrund ausliefern. Der Umstieg von Windows 10 soll ähnlich unkompliziert laufen, wie die bekannten Upgrades innerhalb des Vorgängers. Dank der engen Anbindung an die MS-365-Welt können Partner hier mit Azure Active Directory, Intune, Cloud Configuration, Autopilot und Endpoint Analytics einfach skalierbare Services rund um Bereitstellung, Verwaltung und Support anbieten.
Obwohl es weniger Energie verbraucht, soll es zudem spürbar schneller starten und laufen und auch Gamern durch die Integration der Xbox-Welt und -Technologien wie DirectStorage und Auto HDR einen satten Leistungssprung bringen – wenn die Hardware es denn überhaupt erlaubt. Denn die Systemanforderungen halten hier einige Stolpersteine bereit (siehe Kasten). Insbesondere das geforderte TPM 2.0 wird dafür sorgen, dass fast alle älteren Windows-10-Systeme und selbst manche aktuellen Rechner den Sprung nicht schaffen werden. Das bestätigen erste Tests mit Microsofts Tool zur „Integritätsprüfung“.
Besonders ärgerlich ist das für jene Unternehmen, die angesichts der Pandemie gerade erst ihren Gerätepool umgestellt und sich dabei möglicherweise unwissentlich den Weg zu Windows 11 verbaut haben. Das könnte die Vorfreude wie auch die Adaptionsrate spürbar ausbremsen. Andererseits ist TPM der zentrale Pfeiler, um die dringend notwendige Abhärtung der Windows-Endpunkte in der mobilen Arbeitswelt erreichen zu können und Windows voll auf Zero Trust zu bringen.
Eine erste Testversion von Windows 11 für Insider soll diese Woche (KW 26/2021) erscheinen, der offizielle Start ist dann wie üblich im Herbst zu erwarten. Die Taktung der Feature-Updates wird auf ein ganzes Jahr gestreckt, um IT-Abteilungen zu entlasten. Für Privatanwender mit passender Hardware wird Windows 11 kostenlos ein, für Unternehmen gelten die üblichen Upgrade-Regeln innerhalb ihres Lizenzplans. Offen bleibt einstweilen, wie es mit Windows 10 weitergeht. Lediglich das kommende Herbst-Update wurde bisher bestätigt, danach könnte ein schleichender Rückzug auf Sicherheits-Patches anstehen, um sich voll auf den Nachfolger konzentrieren zu können.