Am Willen der Mitarbeiter scheitert die digitale Transformation nicht, sondern an der fehlenden digitalen Kultur in Unternehmen. Das ist die Kernaussage einer aktuellen Microsoft-Studie zum Thema »Digitalisierung für alle«, die das Unternehmen im Rahmen der jährlichen Explained-Konferenz Mitte April in Berlin präsentierte. Eine digitale Kultur erfordert eine hohe Agilität, Autonomie und Eigenverantwortung der Mitarbeiter, damit diese sich trauen, anders zu denken und Neues auszuprobieren. Dieser umfassende Ansatz einer digitalen Transformation fehlt in vielen Unternehmen, so das Ergebnis der Studie, die lediglich die technischen Aspekte der Digitalisierung berücksichtigen. Doch jede Technologie scheitert, wenn die Unternehmenskultur darauf nicht ausgerichtet ist.
»Wer die Digitalisierung erfolgreich gestalten will, muss alle Menschen mitnehmen. Es gilt die positive Grundstimmung der Beschäftigten zu nutzen, Ängsten aktiv zu begegnen und Zukunftsperspektiven für alle aufzuzeigen«, sagte Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Denn viele Beschäftigte sehen in der Digitalisierung eine Chance, mehr Spaß bei der Arbeit zu haben (51 Prozent), die Work-Life-Balance zu verbessern (48 Prozent) oder als Unternehmen wettbewerbsfähiger zu werden (60 Prozent). Zugleich sind mit der Digitalisierung auch handfeste Ängste bei vielen Beschäftigten verbunden, die Arbeitgeber ernst nehmen müssen – beispielsweise die Angst vor veränderten Aufgaben oder gar dem Verlust des eigenen Jobs. Der Weg zu einer Unternehmenskultur, die die digitale Transformation aktiv unterstützt, ist deshalb auf eine Kultur des Vertrauens angewiesen, »in der die Mitarbeiter aktiv in den Transformationsprozess eingebunden werden«, so Bendiek weiter. Genau hier mangelt es in Deutschland jedoch noch deutlich. Lediglich ein geringer Anteil der Beschäftigten (11 Prozent) erlebt die Entwicklung einer digitalen Unternehmensstrategie als einen gemeinschaftlichen Prozess unter Beteiligung von Mitarbeitern und Führungskräften. Oder um es mit den Worten von Andreas Schierenbeck, CEO von Thyssenkrupp Elevator zu sagen: »Kulturveränderung muss von oben vorgelebt werden, sonst wird sie scheitern«.