In wenigen Tagen steht zudem schon ein weiterer unangenehmer Termin für die Libra-Verantwortlichen an. Dann muss Facebook-Chef Mark Zuckerberg wieder einmal persönlich vor dem US-Repräsentantenhaus antreten und den Abgeordneten Rede und Antwort zu ihren Fragen rund um die Digitalwährung stehen. Bei der Anhörung soll es unter anderem um Themen wie den möglichen Einfluss von Libra und Facebook auf Banken und den Finanzsektor, Währungen sowie eng damit verbundene Branchen wie den Immobilienmarkt gehen. Auch Zuckerbergs Statthalter Marcus hatte sich im Juli schon einer ähnlichen Befragung stellen müssen.
Mit der Ankündigung einer eigenen digitalen Blockchain-Währung hatte Facebook im Sommer weltweit für Aufsehen gesorgt. Während einige darin nicht weniger als die Chance zur Demokratisierung des Geldes sahen, reagierten insbesondere Politiker, Notenbanker und Datenschützer deutlich skeptischer und befürchteten, dass Facebooks Datendominanz nun auch in diesem sensiblen Sektor um sich greifen könnte. Eigentlich will Facebook den Startschuss für Libra schon im nächsten Jahr geben, betont aber gleichzeitig immer wieder, zuvor wolle man noch alle größeren Bedenken von offizieller Seite ausräumen.
Am Anfang soll Libra hauptsächlich international als schnelle und einfache Lösung für Überweisungen und sonstige Geldtransfers und Einsatz kommen, erst für später sind weitere Optionen wie direktes Bezahlen von Waren in On- und Offlineshops angedacht.