Guido Otterbein, Geschäftsführer der Systemhaus-Gruppe Sec-Com, bemerkt bei seinen Kunden gerade eher eine Büroarbeitsplatz-Renaissance: „Mir ist kein Unternehmen bekannt, dass sich vor dem Thema hybrides Arbeiten grundsätzlich verschließt. Aber im Vergleich zur Lockdown-Zeit geht der Trend jetzt grundsätzlich wieder zu mehr Präsenzarbeit. Das bedeutet, dass wir mit unseren Kunden wieder häufiger über die Modernisierung von Büroarbeitsplätzen sprechen und nicht mehr ausschließlich über
die Anbindung von Homeoffice-Arbeitsplätzen. Ich gehe davon aus, dass die Präsenzarbeit bei den meisten Unternehmen langfristig der Standard bleibt und Digital Workplace-Lösungen als eine zusätzliche Option realisiert werden.“ Womöglich liegt der Systemhaus-Chef da richtig: Viele Unternehmen wollen sich technisch alle Optionen offenhalten.
Flexible Arbeitsmodelle
Jürgen Engelhardt, Business Development Manager bei Mitel Deutschland, verdeutlicht die aus seiner Sicht zwei zentralen Aspekte zum Thema Digital Workplace: „Die Herausforderungen bestehen für Unternehmen jeglicher Größe aktuell darin, ein Ausnahme- und Krisenszenario in ein geregeltes und für alle beteiligten sinnvolles Modell zu überführen. Hier prallen technische Möglichkeiten und arbeitskulturelle Gegebenheiten aufeinander. Unternehmen sind gefordert, ihre Unternehmenskultur, Arbeitsstrukturen und -prozesse hinsichtlich flexibler Arbeitsmodelle zu überprüfen und damit Vorteile für Arbeitnehmer und das Unternehmen zu schaffen. Zudem müssen Arbeitgeber ihr Unternehmen und ihre Mitarbeiter auch im Homeoffice unbedingt vor Cyber-Angriffen schützen und sie dahingehend ausreichend schulen.“
Der Mitel-Manager hebt hervor, dass kleine und mittlere Unternehmen oftmals gezwungen sind, strategisch anders vorzugehen als Konzerne: „Die Herausforderungen sind für kleinere Betriebe teils viel größer als bei Konzernen. Hierbei sind Personaldecke, Investitionsbereitschaft und Arbeitsumfang die entscheidenden Parameter gepaart mit sehr verschiedenen Unternehmenskulturen. Während große Firmen das Thema hybride Arbeit strategisch angehen, entscheiden sich kleinere Unternehmen eher zu pragmatischen Lösungen.“