Der deutsche KI-Spezialist Moresophy hat mit ContextChat eine Anwendung vorgestellt, die den direkten Dialog mit unternehmensinternen Daten ermöglichen soll. Aufgaben will man so schneller lösen oder Prozesse gezielt automatisieren können – ohne Systembruch und mit maximaler Datensouveränität.
Die Lösung basiert auf der hauseigenen und zum Patent angemeldeten hybriden Daphy-Technik und mache internes Wissen erstmals vollständig über natürliche Sprache zugänglich und steuerbar, so Moresophy. ContextChat verändere die Art und Weise, wie Unternehmen auf ihre eigenen Daten zugreifen grundlegend. Statt sich zeitaufwendig durch Dokumente, verschiedene Systeme oder Archive zu arbeiten, können Mitarbeitende ihre Fragen direkt an die Anwendung richten. Dort erhalten sie präzise, kontextbezogene Antworten, die auf dem verfügbaren Unternehmenswissen basieren.
Die Anwendungsoberfläche fungiert als zentrale Kommunikationsschnittstelle zur ContextSuite, der Daten-Management- und Analyseplattform von Moresophy. Sie ermöglicht den systemübergreifenden Zugriff auf strukturierte und unstrukturierte Datenbestände und löse bestehende Silostrukturen auf, so der Anbieter weiter.
Ein wesentliches Merkmal von ContextChat sind spezialisierte KI-Agenten, die auf konkrete Aufgaben ausgerichtet werden. Unternehmen erhalten diese intelligenten Assistenten für definierte Prozesse – etwa für die automatisierte Auswertung von Berichten, das Erstellen von Gutachten, die Analyse regulatorischer Anforderungen oder die Unterstützung bei Routineprüfungen.
ContextChat basiert auf der Daphy-Technik, die generative und analytische KI in einem hybriden Modell kombiniert. Die analytische Komponente übernimmt dabei die Steuerung des Systems – ein Ansatz, der nicht nur präzise Antworten ermöglicht, sondern auch deren Herkunft und Logik vollständig nachvollziehbar und belegbar macht. Im Unterschied zu vielen marktüblichen generativen KI-Lösungen arbeite ContextChat ausschließlich mit spezifisch aufbereiteten Daten. Dadurch lassen sich sogenannte „Halluzinationen“ – also erfundene oder inhaltlich falsche Antworten – vermeiden, wie der Anbieter verspricht.
Die Technik analysiert Unternehmensdaten kontextbezogen und extrahiert gezielt die für eine konkrete Aufgabenstellung relevanten Inhalte. Daraus entstehen automatisch generierte Eingaben (Prompts), die eine präzise und kontrollierte Verarbeitung durch die KI ermöglichen. Dieses zum Patent angemeldete Verfahren für Data-driven Prompting reduziere zudem den Ressourcenverbrauch gegenüber herkömmlichen Cloud-LLMs um bis zu 80 Prozent und sorge gleichzeitig für volle Transparenz und Steuerbarkeit aller Abläufe.
Die Lösung richtet sich an Unternehmen, die regelmäßig mit komplexen Daten arbeiten, wiederkehrende Prüfprozesse durchführen oder große Informationsmengen systematisch auswerten müssen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Service-Desk über Risikoanalysen und die automatisierte Erstellung von Berichten oder Gutachten bis hin zur datenbasierenden Unterstützung strategischer Entscheidungen. ContextChat lasse sich zudem flexibel in bestehende Prozesse integrieren, sodass die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig und bereichsübergreifend sind.
Für den deutschen Mittelstand und stark regulierte Branchen ist ContextChat besonders relevant, so Moresophy. Viele dieser Unternehmen kämpfen mit heterogenen IT-Landschaften und fehlenden übergreifenden Daten-Management-Strategien. Dies erschwert den Zugriff auf vorhandenes Wissen und bremst effiziente Prozesse. ContextChat setze genau hier an: Die Anwendung lässt sich entweder lokal im eigenen Rechenzentrum oder in souveränen Cloud-Umgebungen innerhalb Deutschlands betreiben. Die Kontrolle über sensible Daten bleibt vollständig beim Unternehmen. Alle Informationen verbleiben in den bestehenden Quellsystemen.
Die Lösung erfülle DSGVO-Vorgaben und komme ohne die Einbindung externer Anbieter aus. Dadurch eigne sich ContextChat auch für Anwendungen in besonders sicherheitskritischen Bereichen – etwa in der Industrie, im Finanzsektor oder bei Behörden.
„Die Antworten auf nahezu alle Fragen des Arbeitsalltags und auf geschäftskritische Herausforderungen liegen bereits in den unternehmenseigenen Daten. Die Herausforderung ist deren schwere Zugänglichkeit“, erklärt Professor Dr. Heiko Beier, Gründer und Geschäftsführer von Moresophy. „Mit ContextChat haben wir eine KI-Anwendung geschaffen, die genau diese Daten zu einer aktiven, jederzeit verfügbaren Ressource im Arbeitsalltag macht – und das ohne jegliche Kompromisse bei Datensicherheit oder Transparenz.“