Die Verquickung zwischen Online- und Offline-Handel ist in den letzten Jahren immer weiter vorangeschritten. Nur Mobile-Payment fristet in Deutschland bislang noch ein Nischendasein. Das soll sich laut Anbietern bald ändern.
Die Zeiten, in denen Online-Händler als böse und mutwillige Zerstörer der heilen Filiallandschaft galten, sind vorüber. Nach einer Phase der Konsolidierung im lokalen wie auch im Online-Handel haben sich die Grenzen der vormals getrennten Welten immer weiter vermischt. Während ehemalige Etailer wie Notebook.de oder Notebooksbilliger.de mit eigenen Filialen in Innenstädten erfolgreich präsent sind, haben die meisten stationären Händler eingesehen, dass an einem eigenen Online-Shop kein Weg vorbei führt. Sogar Kooperationen wie Expert oder Euronics, die lange ihre lokale Stärke als Trumpfkarte ausspielten, wollen ihr Angebot zunehmend auch im Netz vermarkten. Auch Media Markt zollt mit seiner angekündigten Umstrukturierung hin zum Multichannel-Anbieter der aktuellen Entwicklung Tribut.
Neben Multichannel ist seit Jahren auch Mobile-Payment ein gern genutztes Schlagwort in der Handelswelt. Schon seit 2010 versprechen Anbieter mobiler Bezahlsysteme, mit dem Smartphone und einer einzigen App sowohl Online als auch in stationären Filialen bezahlen zu können. Gleichzeitig haben sich Smartphones und Tablets in dieser Zeit rasant verbreitet, geeignete Technologien wie QR-Codes und NFC-Kommunikation etabliert. Trotzdem fristet Mobile Payment laut einer Analyse von Pricewaterhouse Coopers (PWC) vor allem in Deutschland immer noch ein Nischendasein. Aktuell schätzen die Analysten die Kundenbasis für mobile Bezahlsysteme auf 176.000 Konsumenten, von denen jeder B-2-C-Kunde den Mobile-Payment-Anbietern rund 42 Euro pro Jahr einbringt. Insgesamt beträgt laut PWC das Marktvolumen für mobile Bezahllösungen lediglich 7,4 Millionen Euro im Jahr, der B-2-B-Markt ist in diesem Sektor noch so gut wie nicht existent.