Vor allem im Vergleich mit Amerika sind die aktuell gemachten Umsätze in Deutschland marginal. Bereits in diesem Jahr sollen dort über mobile Bezahllösungen in Filialen 4,5 Milliarden Dollar abgewickelt werden, wie das Wirtschaftsmagazin Business Insider in einer Studie prognostiziert. Gleichzeitig gehen die Experten von jährlichen Wachstumsraten von 153 Prozent aus, so dass in vier Jahren das Volumen bereits auf satte 189 Milliarden Dollar anwachsen würde.
Tobias Schreyer, Mitgründer und COO des Londoner Bezahlspezialisten Ppro, macht für die unterschiedlichen Entwicklungen vor allem länderspezifische Unterschiede verantwortlich. »Länder, die sehr Bargeld orientiert sind, werden auch bei Mobile Payment weniger stark wachsen als Länder mit einem hohen Anteil an elektronischen Zahlformen«, so Schreyer. Vor allem in den USA ist die Kreditkarte bereits seit Jahren gängiges Zahlungsmittel auch für kleinere Beträge – im Gegensatz zu Deutschland, wo viele immer noch am liebsten mit Bargeld bezahlen.
Für Schreyer hängt das Durchsetzungsvermögen vor allem von der gewährleisteten Sicherheit ab. »Wenn es Anbietern gelingt, die Sicherheitsbedenken vieler Käufer auszuräumen, dann hat in einigen Ländern Mobile Payment am POS ein großes Potential«, so der Payment-Experte.
Den Sicherheitsaspekt untermauert ein aktuelles Beispiel aus Österreich. Dort wurden gerade die EC / Maestro-Karten flächendeckend mit NFC-Funktionalität ausgestattet. Danach hatten jedoch viele Kunden Bedenken gegenüber dieser Technik angemeldet und die Funktion bei ihrem Bankinstitut wieder deaktiviert. »Die Marktakzeptanz ist sehr gering: Umfragen zeigen, dass diese sehr sicherheitsbewussten Kunden einen QR-Code eher akzeptieren würden, denn er wird als sicherer eingestuft, während Fingerprint Datenschutzbedenken bei ihnen keine Chance hätte«, so Schreyer.