Remote Access einrichten und nutzen

RAS-Tools: Fernsteuerung für den PC

10. Mai 2011, 12:02 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Team im Blick

Mit dem Whiteboard von Team Viewer zeichnet der aus der Ferne Präsentierende und hebt bestimmte Inhalte farblich hervor.
Mit dem Whiteboard von Team Viewer zeichnet der aus der Ferne Präsentierende und hebt bestimmte Inhalte farblich hervor.

Wesentlich komfortabler und ohne die angedeuteten Sicherheits-und Firewall-Probleme funktioniert die Fernsteuerung mit einem RAS-Tool. Das bekannteste und sehr leistungsfähige heißt Team Viewer (www.teamviewer.com) und ist für private Nutzung kostenlos. Es arbeitet zuverlässig und bietet viele Optionen.

Die Vermittlung der Kommunikation, nicht aber der Datenaustausch selbst, läuft über einen zentralen Server des Herstellers. Bei der Installation erhält der Anwender eine Nummer und ein Passwort.

Diese gibt er dem Fernwarter weiter und der kann damit über den Team-Viewer-Client eine Verbindung aufbauen. Durch diesen Zwischenschritt müssen die Partner nicht die IP-Adresse des Gegenübers kennen, sondern nur die offen angezeigte Nummer des Dienstes.

Ein weiterer Vorteil: Da bei diesem Verfahren keiner der beiden beteiligten Rechner einen Server-Dienst anbietet, funktioniert es auch zuverlässig hinter einer Firewall. Die Kommunikation erfolgt von innen nach außen über den Web-Port 80.

Beim Start einer Session hat der Anwender drei Möglichkeiten: Fernsteuerung, Datenübertragung oder VPN. Fernsteuerung übernimmt den kompletten PC, Datenübertragung zeigt einen Dateimanager mit den Verzeichnisbäumen der beiden Rechner und VPN zeigt den entfernten Rechner in der lokalen Netzwerkumgebung an.

Während der Fernsteuerung hat der Anwender weitaus mehr Möglichkeiten als mit der Windows-Fernwartung. Er findet eine spezielle Symbolleiste mit Funktionen, beispielsweise kann er im Menü Aktionen den gesteuerten Rechner neu starten und Team Viewer zeigt anschließend sogar den Windows-Login-Bildschirm an.

So verliert er die Kontrolle über den Rechner nicht, außer bei dem oben beschriebenen Problem der Nutzerkontensteuerung. Ferner kann er im Menü Aktionen die Tastenkombination Strg-Alt-Entf senden, die sich sonst auf den eigenen Rechner beziehen würde. Oder er sperrt den entfernten Rechner für Nutzereingaben.

Wer auf seinen eigenen Rechner aus der Ferne zugreifen will, installiert Team Viewer im unbeaufsichtigten Modus. Dazu wählt man im Menü Verbindung den Assistent Unbeaufsichtigten Zugriff einrichten. Dabei ist es nicht nötig, ein Online-Konto bei Team Viewer einzutragen, der Punkt kann übersprungen werden.

Anschließend arbeitet Team Viewer als Windows-Dienst und läuft immer. Ferner kann der Anwender selbst ein Passwort wählen. Und der Server läuft so, dass keine Bestätigung von einem Anwender am Bildschirm notwendig wäre, der Admin kann also ungehindert aus der Ferne arbeiten.

Im Präsentationsmodus zeigt ein Anwender anderen Teilnehmern etwas am eigenen Rechner. Das lässt sich mit einer Telefonkonferenz, einem Video des Tutors oder einem Chat verbinden. Außerdem kann Tutor mit dem Whitebord direkt auf den Bildschirm schreiben, um Dinge hervorzuheben. Zum Präsentieren kann er auch nur einzelne Fenster übertragen und nicht den gesamten Desktop.

Team Viewer gibt es auch für Android und iOS. Dann findet der mobile Anwender einen kompletten Windows-Bildschirm auf seinem Smartphone. Ein Genuss ist das sicher nicht, aber kann unter umständen praktisch sein.


  1. RAS-Tools: Fernsteuerung für den PC
  2. Vom PC oder vom Smartphone
  3. Standby-Modus und Nutzerkontensteuerung
  4. Nur Windows
  5. Fernzugriffs-Rechte
  6. Team im Blick
  7. Weitere Tools
  8. Das magische Paket: Wake on LAN
  9. Fazit

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