Installationen mit mehreren NICs im Virtualisierungs-Host teilen die virtuellen Maschinen häufig auf verschiedene physische Netzwerke auf. Jedes virtuelle Netz bekommt einen virtuellen Switch innerhalb der Virtualisierung und bindet eine dezidierte NIC an. Diese statische Lastverteilung ist schon mal ein erster Ansatz, aber er hat Tücken. Es kann dazu kommen, dass die VMs einer Gruppe bei hoher Last in Engpässe geraten, während die VMs der anderen Gruppe ihre NICs langweilen.
Dynamischer lassen sich Lasten über VLANs verteilen. Dabei weist der Verwalter alle freien NICs einem einzigen virtuellen Switch zu. Dieser Switch wiederum beherbergt mehrere LAN-Gruppen, welche jeweils einem VLAN zugeordnet wurden. Damit kommen sich die IP-Pakete der getrennten VLANs nicht in die Quere. Jedoch kann jedes VLAN im Zweifelsfall die komplette Bandbreite aller NICs nutzen. Die Verbindung zwischen Switch und Virtualisierungs-Hosts arbeitet dann mit VLAN-Tags.
Der Switch dann sortiert die ankommenden Netzwerke aus und leitet sie entsprechend der Admin-Vorgaben weiter. Durch die Verwendung von VLANs garantiert der Verwalter zudem, dass die Trunk-Verbindungen zwischen Switches ausbaufähig sind und sich möglichst gut auslasten lass
In der Regel erstellt ein Vmware-Host automatisch einen Vswitch auf dem ersten LAN-Adapter und weist diesem ein Management-, ein Kernel-Interface sowie den ersten Vswitch zu. Das Basis-Setup sieht dafür Untagged-Ports ohne VLAN vor.
Setzt der Verwalter einen Host mit einer ausreichenden Zahl an NICs ein, fällt die weitere Konfiguration recht leicht: Der primäre NIC bleibt, wie erstellt für die Konsole und Vmotion. Den Vswitch für die VMs hingegen legt der Verwalter auf einer Trunk-Gruppe von vier Ports an. Dieser eine Vswitch erhält dann die verschiedenen Netzwerkgruppen mit VLAN-Zuweisung.