Bei Vmware einfacher als bei Citrix

Schritt für Schritt: Mehr Netzwerkperformance bei Virtualisierung

25. März 2010, 16:14 Uhr | Werner Veith

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Behutsame Konfiguration für Xen

Vmware offeriert deutlich leistungsfähigere Funktionen für die LAN-Anbindung der VMs als dass bei Citrix der Fall wäre. Hier muss der Verwalter höllisch aufpassen, welche Adapter er zu einem Bonding zusammenlegt. Im beschrieben Setup für Vmware spielt es bei der Konfiguration mit sechs NICs keine Rolle, ob der Verwaltungsadapter eth0 oder eth5 heißt.

Es macht zudem keinen Unterschied, ob ein anderer Server im Vmware-Cluster dafür die Interfaces eth2 und eth4 einsetzt. Xen ist da sehr viel restriktiver. Ein Trunk kann hier nur aus zwei Interfaces bestehen. Im Labor hat sich zudem gezeigt, dass diese beiden Interfaces nicht von verschiedenen LAN-Adaptern stammen dürfen.

Der Verwalter wird dabei jedoch nicht daran gehindert, einen Bond aus einem Broadcom-Onboard-NIC eth1 und dem Intel-NIC eth2 auf einer PCIe-Karte zu bilden. In der Praxis haben herstellerübergreifende Bonds jedoch nie richtig funktioniert.

Erstellt der Verwalter einen Bond aus eth0 und eth1 auf dem ersten Xen-Server, so darf derselbe logische Trunk auf dem zweiten Xen-Server nicht aus eth1 und eth2 bestehen. Gleiche Bonds auf verschiedenen Servern müssen immer die identischen NIC-Nummern besitzen.

Das Labor-Setup gestaltet sich daher sehr problematisch. Zwei Xen-Testserver verfügen über drei NICs: jeweils einen Onboard- und zwei Adapter auf einer PCIe-Karte. Dabei soll eth0 als Verwaltungsinterface dienen und ein Trunk aus eth1 und eth2 für die VMs bereit stehen. Der dritte Server des Labors setzt jedoch vier NICs ein, zwei onboard, zwei auf der Erweiterungskarte.

Der Bond aus eth1 und eth2 würde dabei ein Onboard- und ein PCI-Interface enthalten – was in der Praxis jedoch nicht funktioniert. Nach einigem Tüfteln schafft es die Labor-Crew, mit Hilfe von udev-Regeln die Benennung der Interfaces zu ändern. Die Onboard-Adapter heißen dann eth0 und eth3, während die NICs der PCIe-Karte eth1 und eth2 sich zum funktionierenden Bond zusammenfassen lassen.

Stimmt die Basiskonfiguration, kann der Verwalter die logischen Netzwerke mit VLAN-Tagging erstellen und dem Bond0 als physischen NIC zuweisen. Die Beschränkung auf lediglich zwei NICs pro Trunk, die noch dazu von einer LAN-Karte stammen müssen, schränkt die Ausbaufähigkeit des Citrix-Hypervisors merkbar ein. Sollten die 2 GBit/s hier nicht genügen, muss der Verwalter weitere Trunks erzeugen und die VMs statisch verteilen.


  1. Schritt für Schritt: Mehr Netzwerkperformance bei Virtualisierung
  2. VLANs gegen statische Lastverteilung
  3. Nicht immer sind sechs Netzwerk-Interfaces möglich
  4. Behutsame Konfiguration für Xen
  5. Integration von NAC über S4-Switch von Enterasys
  6. Testverfahren bei Vsphere 4
  7. Netzwerk-Konfiguration in den Real-World Labs Poing

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