»Das Jahr 2019 war für alle im Markt ein Blender«, so Jasper. »So ziemlich alle Systemhäuser im Markt hatten ein starkes Jahr und jubelten über volle Auftragsbücher. Das trägt sie auch noch 2020. Aber wir rechnen damit, dass die Situation im Lauf des Jahres kippen kann.«
Das traditionelle Systemhausgeschäft wird dann nicht mehr ausreichen, meint Jasper. Denn bei vielen Unternehmen sei das Thema Workplace-as-a-Service (WaaS) inzwischen angekommen. Arbeitsplätze aus der Cloud seien damit eine echte Alternative zum klassischen Bezugsmodell geworden. Und auch Cloud sei inzwischen weithin akzeptiert. »Da ist Microsoft ein echter Markttreiber geworden. Deren Cloud-Engagement hat die Diskussion eröffnet und uns den Weg geebnet«.
Auch mittelständische und kleine Unternehmen müssten nun in Sachen Cloud und Server-basierte IT-Modelle aktiv werden. Eine Chance für Systemhäuser, die sich vom klassischen Projektgeschäft und On-Premises-Lösungen weiterentwickeln wollen. »Wer sich allerdings von der derzeitigen Geschäftsentwicklung blenden lässt und die nächsten Schritte nicht geht, dürfte mittelfristig in Probleme laufen«, warnt Jasper. »Viele Cash-Bringer werden in Zukunft wegfallen.«
Fokus auf Ausbildung
Aus diesem Grund steht bei Vanquish das Thema Ausbildung ganz oben auf der Agenda. Dabei geht es sowohl um technische, vor allem aber um vertriebliche Fortbildung und Unterstützung, damit die Partner neue Geschäftsmodelle entwickeln und umsetzen können. »Hier sehen wir uns als VAD in der Pflicht«, bekräftigt Jasper.
Keineswegs müssten alle Systemhäuser jetzt zu Managed Service Providern mutieren. Zwischen IT-Betrieb, Cloud Providing und Consulting gebe es viele Spezialisierungen und Möglichkeiten, sich vom Mitbewerb abzuheben.
»Herstellerpartner wie Solarwinds, Busymouse und Parallels bieten Systemhäusern die Chance, ihre Lösungen als Whitelabel-Version zu beziehen und selbst zu branden«, rät Jasper. Das werde noch von zu wenigen Systemhäusern genutzt. »Dabei kann sich ein Systemhaus so gegen Konkurrenten absetzen und ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Denn Cloud-Angebote werden im Markt immer transparenter.«
Auch dieses Thema will er über Trainings und Consulting stärker vermitteln. 2019 hatten die meisten Systemhäuser keine Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. 2020 sieht er Chancen, dass sie sich mit neuen Themen beschäftigen und er auf offene Ohren trifft.