Wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie kommt auch der Nikolaus in diesem Jahr vielerorts nur per Videokonferenz in die Wohnzimmer.
Die Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen machen selbst vor dem heiligen Nikolaus nicht halt. Hatten sich in vielen Orten und Bistümern in den vergangenen Jahren Gruppen und Dienstleister zusammengefunden, bei denen Familien und Einrichtungen wie Kindergärten sich einen Besuch des bärtigen Bischoffs buchen konnten, wird das in diesem Krisenjahr so nicht möglich sein. Damit die Kinder dennoch in den, wenn auch manchmal zweifelhaften, Genuss der Verlesung ihres Betragens aus dem Goldenen Buch kommen und dem sagenumwobenen Bischof ihre brav gelernten Gedichte zum Besten geben können, versuchen nun einige der Anbieter auf die digitalen Plattformen auszuweichen. Statt durch den Kamin zu rutschen oder an der Tür zu klingeln, schaut der Nikolaus-as-a-Service dann eben per Videochat in den Wohnstuben vorbei.
Ganz vorne dabei sind die kirchlichen Anbieter und widerlegen mit dem cleveren Einsatz moderner Collaboration-Tools eindrucksvoll ihr verstaubtes Image. So können sich etwa Interessierte im Bistums Essen unter der Webadresse www.rent-a-clause.de einen kostenlosen Zoom-Besuch vom Nikolaus buchen. Damit der auch was zum Vorlesen hat, werden bei der digitalen Terminreservierung auch gleich ein paar Infos zum Betragen der zu Beschenkenden abgefragt. Dabei hat der Video-Besuch sogar den Vorteil, dass sich so auch entfernt wohnende oder derzeit nicht persönlich besuchbare Verwandte wie die Großeltern mit einklinken und das Erlebnis mit ihren Enkeln teilen können. Gleichzeitig ist damit eine gute Tat ganz im Sinne des Erfinders verbunden. Neben einem Priester werden vier Schauspieler unter den Mitras stecken, die sich so ein kleines Zubrot verdienen können, während ihre Bühnen geschlossen sind.