Die IT ist auf dem Weg von einer internen Kostenstelle zum externen Service-Drehkreuz. Noch beschleunigt wird diese Entwicklung im Kontext Internet der Dinge beziehungsweise Industrie 4.0.
Die Industrie befindet sich mitten in einem fundamentalen Strukturwandel, der maßgeblich die Art und Weise beeinflusst, wie Informationen ausgetauscht und Prozesse gesteuert werden. Fertigungstechnologien werden vernetzt, Prozessketten im Liefer- und Wertschöpfungsnetzwerk greifen ineinander und IT-Systeme tauschen automatisiert Informationen miteinander aus. „Das Zusammenwachsen von Prozessen, Maschinen und IT über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus bringt jedoch auch zahlreiche Risiken mit sich, die ein grundlegendes Umdenken und ein neues Verständnis der eigenen IT-Organisation erfordern, um die Infrastruktur auch langfristig sicher, risikoarm und vor allem wirtschaftlich betreiben zu können“, gibt Hans-Jürgen Fockel, Geschäftsführer des IT-Systemhauses Lanos, zu bedenken.
Denn IT-Systeme sind in der digitalen Welt der Industrie 4.0 keine gekapselten Einheiten mehr, sondern fungieren als Zahnrad eines Gesamtsystems innerhalb eines Produktions- und Liefernetzwerkes. Was dem Unternehmen auf der einen Seite mehr Transparenz, Agilität und Wettbewerbsfähigkeit bescheren oder eine effiziente kundenindividuelle Fertigung ermöglichen soll, bedeutet auf der anderen Seite hoch komplexe, in dinglicher Abhängigkeit stehende Informations- und Infrastrukturgeflechte. Die Problematik, die sich daraus ergibt, liegt auf der Hand: Fällt ein Zahnrad beziehungsweise ein Informationssystem aus, ist die Echtzeit-Kommunikation und Informationsverarbeitung aller nachgelagerten IT-Systeme gestört. Von einem Ausfall ist damit nicht nur mein eigenes Unternehmen betroffen, sondern die gesamte Lieferkette samt Kunden, Lieferanten, Partnern oder deren assoziierte Netzwerke.
Mit zunehmender Durchdringung und Komplexität der IT steigen der Ressourceneinsatz und die Betriebsrisiken, die Unternehmen zu tragen haben. In dem Zusammenhang stellt sich dann in der Geschäftsführung sehr schnell die Frage, wie wirtschaftlich man langfristig seine IT inhouse betreiben kann, um sich gegen die zusätzlichen Risiken abzusichern und die stetig wachsenden Anforderungen an Ressourcen, Know-how, Mobilität oder IT-Sicherheit zu stemmen. Damit die Effizienzgewinne, die sich durch die Industrie 4.0 realisieren lassen, nicht zu Lasten eines stetig wachsenden IT-Budgets gehen, müssen “smarte Fabriken” die Kostenspirale in der IT durchbrechen.