Bezahlmodelle für IT-Infrastruktur

IT-Planung fest im Blick

31. Juli 2020, 9:41 Uhr | Autor: Eran Brown / Redaktion: Diana Künstler
© Chamille White | shutterstock.com

Die finanzielle Unsicherheit im Zuge von Covid-19 gehört zu den größten Sorgen sowohl der IT-Verantwortlichen als auch der Führungsetage in Unternehmen. Wahrscheinlich wird sie die Entscheidungsprozesse und Prioritäten auf Jahre hinaus beeinflussen. Wie sich Investitionsrisiken minimieren lassen.

Die Märkte beginnen, sich zu erholen, und Unternehmen überprüfen ihre Prozesse. Dazu gehört, dass IT-Verantwortliche die Risiken ihrer Investitionen minimieren müssen, um zu gewährleisten, dass sich das Unternehmen bei beschränkten Ressourcen an die veränderlichen Marktbedingungen anpassen und weiterentwickeln kann. Dies gilt insbesondere für bereits bezahlten Speicherplatz, da sich Speicherkapazität oft schwieriger anderen Zwecken zuzuführen ist als Rechenressourcen.

Um ein Unternehmen in einer finanziell unsicheren Lage zu entlasten, sollten keine Mittel in Infrastruktur gesteckt werden, die dann doch nicht genutzt wird, weil sich die Prioritäten kurzfristig ändern. Es ist von entscheidender Bedeutung, alle Technologie-Investitionen von Risiken zu befreien. In diesem Sinne sollten Unternehmen auch überprüfen, was sie vor Ort behalten und was sie in die Cloud verlagern wollen. Innerhalb der IT-Abteilung geht es um die bestmögliche Verwendung eines bestimmten Budgets. Außerhalb der IT-Abteilung geht es um strategisches Beschaffungsmanagement – Minimierung der Vorlaufkosten und Verzögerung der Ausgaben. Diese Procurement-Erwägungen bereiten auch der IT-Abteilung Kopfschmerzen, da sie gezwungen ist, sich einzuschränken, die Budgets eingefroren oder gekürzt werden und sie doch die Erwartung erfüllen muss, den laufenden Betrieb zu gewährleisten und neue Projekte zu unterstützen. Auch wenn diese Projekte möglicherweise zahlenmäßig geringer ausfallen, werden sie für die Einnahmen der Organisation strategisch wichtiger. In dem Maße, wie Abteilungen beginnen, taktisch ohne eine langfristige Strategie zu arbeiten, wächst das Risiko unbeabsichtigter Kosten.

Die meisten Taktiken in dieser Situation haben ihr Für und Wider.

Taktik 1: Vermeidung hoher Vorab-Kosten durch kleine Einkäufe
Die Fallstrick dabei ist, dass kleine, taktische Käufe oft zur Bildung von Silos führen. Als Folge kann ein Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen wahrscheinlich nur verzögert auf den Markt bringen.

Taktik 2: Vermeidung langfristiger Verpflichtungen
Als Bestandteil dieser Taktik verlagern Unternehmen häufig mehr Ressourcen in die Cloud. Das bietet zusätzliche Flexibilität und verteilt die Kosten über einen längeren Zeitraum. Eine große Vorauszahlung ist nicht notwendig. Es wird jedoch auch zu einem erheblichen Aufschlag auf die Infrastrukturkosten führen, da Cloud-Dienste für Unternehmen teurer sind. Die Taktik zwingt eine Organisation darüber hinaus dazu, im Laufe der Zeit höhere Betriebsausgaben (OpEx) zu tätigen. Public-Cloud-Lösungen mit einem Investitionskostenmodell (CapEx) bieten nämlich nicht die Möglichkeit, die Cloud-Kapazität nach unten anzupassen; eigentlich ein wesentlicher Vorteil der Public Cloud.

Entsprechend wurde Kelly Steckelberg, die CFO von Zoom, kürzlich mit ihrer Absicht zitiert, Cloud-Ausgaben durch Investitionen in das firmeneigene Rechenzentrum oder die Co-Location-Infrastruktur einzudämmen. Das bedeutet eine Kursänderung nach einer Phase schnellen Wachstums, in der Zoom die Nutzung zusätzlicher Cloud-Dienste als „schnellsten“ Weg zur Kapazitätserweiterung betrachtete, die schnell verfügbar waren, wenn auch zu höheren Gesamtkosten.

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