Mit MariaDB TX 2.0 und MariaDB AX versucht der amerikanisch-finnische Datenbankhersteller den Spagat zwischen Open Source und kommerzieller Software. Die Zielgruppe ist klar: MariaDB soll in großen Unternehmen als Enterprise ready-Datenbank etabliert werden.
Open Source ist in der Datenbank-Welt seit langem ein etablierter Standard. Doch sind die Einsatzszenarien nach wie vor in den meisten Unternehmen beschränkt. In unternehmenskritischen Bereichen verlassen sich viele Unternehmen dann doch lieber auf kommerzielle Closed-Source-Angebote der Branchen-Schwergewichte. Und das nicht ohne Grund. Denn Open-Source-Datenbanken haben nicht nur Vorteile. Die hohe Flexibilität und rasante technologische Entwicklung mit wichtigen Beiträgen aus der Community machen Open-Source-Lösungen für viele Anwendungen zur idealen Basis. Dem gegenüber steht jedoch oft der fehlende Support durch den Hersteller, der dem Bedarf kritischer Infrastrukturen gerecht werden kann. Das spiegelt sich auch in den Marktanteilen bei Datenbanken im Unternehmenseinsatz. Hier ist Oracle seit Jahren klar der Marktführer, auf den Rängen folgen Microsoft und IBM. Open-Source-Angebote holen zwar seit geraumer Zeit wegen der kostenlosen Verfügbarkeit und schneller Wachstumsmöglichkeit deutlich auf. Doch durch Cloud-Angebote können auch die großen Hersteller heute mit relativ günstigen Preisen und hoher Skalierbarkeit aufwarten.
Mit dem jüngst angekündigten Paket TX 2.0 will MariaDB im Kampf um zahlende Kunden den Branchengrößen nun Marktanteile abnehmen. Das Kürzel TX steht dabei für Transaktion, eine Grundtugend von Datenbanken in kritischen Einsatzbereichen. Hinter MariaDB TX 2.0 verbirgt sich ein Paket aus auf Transaktionen ausgerichteten Produkten, Dienstleistungen und Werkzeugen, mit denen Unternehmen einerseits von den Vorzügen einer quelloffenen Lösung profitieren sollen, ohne andererseits auf die wichtigen Mehrwerte einer proprietären Datenbank verzichten zu müssen. Neu ist das soweit nicht: Schon vorher bot MariaDB zahlreiche Dienstleistungen wie Remote Administration oder technische Unterstützung als Subskription an. Und auch ergänzende Tools wie MariaDB Backup waren verfügbar. „Für die Bezeichnung 2.0 haben wir uns entschieden, da wir die einzelnen Komponenten von MariaDB TX unseren Kunden schon immer bereitstellen konnten“, so Roger Bodamer, Chief Product Officer der MariaDB Corporation. „Wir haben nun aus unsere Technologie und unseren Dienstleistungen sowie Werkzeugen ein vollständiges transaktionales Datenbankpaket geschnürt, das unserer Meinung nach dem Bedarf der Kunden besser entgegenkommt.“