Carrier-Ethernet

"Nicht auf den Erfolgen ausruhen"

22. April 2014, 16:45 Uhr | Nan Chen, Präsident des Metro Ethernet Forums
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Ganz eindeutig stand das Jahr 2013 im Zeichen von Carrier-Ethernet 2.0. Ein Jahr zuvor als wichtiger Meilenstein in der Arbeit des Metro Ethernet Forums vorgestellt, erfreut sich die neue Version breiter Akzeptanz. Service-Provider weltweit nutzen CE 2.0 als Template für ihre Services; Hersteller bauen CE-2.0-Produkte. Mehr als 120 Geräte von über 30 Herstellern sind bereits nach CE 2.0 zertifiziert. Desgleichen haben mehr als 20 Service-Provider über 40 Services für CE 2.0 zertifizieren lassen. CE 2.0 bietet drei leistungsfähige und standardisierte Features: Multi-CoS, Manageability sowie Interconnect und erweitert die ursprünglichen drei Services auf nunmehr acht. Provider nutzen diese Services, um ausgereiftere Business-Services anzubieten.

Nan Chen, Präsident des Metro Ethernet Forums
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Der Marktforscher IDC hat kürzlich berichtet, dass weltweit große und mittlere Unternehmen zunehmend auf Carrier-Ethernet für Wide-Area-Network (WAN) und Metro-Services setzen. Nach Ansicht des Unternehmens wird die CE-2.0-Service-Zertifizierung ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für Ethernet-Diensteanbieter und ein Element der Strategie für Ende-zu-Ende-Lösungen für die Verbindung von Unternehmen und Wholesalern zu anderen Service-Providern außerhalb der eigenen Region.

Wholesale-Ethernet-WAN- und Metro-Services nehmen zu, weil Carrier von Private-Lines zu Ethernet migrieren. Mobile-Backhaul und Datacenter-Interconnect (DCI) sind zwei Schlüsselbereiche für die Akzeptanz von Ethernet der zweiten Generation. Der Access zu privaten und öffentlichen Cloud-Services entwickelt sich zu einer neuen Chance für Cloud-Service-Provider, um ihre Ethernet-WAN-Services in Richtung auf Unternehmen zu erweitern.Der Erfolg von CE 2.0 ist ein gutes Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn technische, Marketing- und Businessexperten der Branche bei einem Konzept zusammenarbeiten, um es in die Praxis umzusetzen. Allerdings ist es nicht der Zeitpunkt, sich auf den Erfolgen auszuruhen. CE 2.0 befindet sich nach wie vor auf einem relativ frühen Level der Einführung, und es bedarf weiterer Anstrengungen, um die weltweite Durchsetzung sicherzustellen. Dazu zählen etwa die globale Verfügbarkeit und die Sicherstellung der einfachen Bereitstellung und des kostengünstigen Betriebs. CE 2.0 für die Cloud ist eine große Möglichkeit für die Branche als Ganzes.

Ein Indikator für den wachsenden Einsatz von Carrier-Ethernet-Services ist der exponentiell zunehmende Bedarf an entsprechenden Fachleuten.

Qualität durch Zertifizierung

Das MEF-Programm zur Zertifizierung von CE-Professionals (MEF-CECP) entwickelt sich überaus erfolgreich. Das MEF erwartet etwa 2.500 zertifizierte Spezialisten im Laufe des Jahres, und das Interesse nimmt weiter zu. Die Einführung des Trainingsangebotes durch akkreditierte Ausbildungsorganisationen trägt wesentlich zu diesem Erfolg bei. Sie haben etwa 80 Prozent der Bewerber durch die Zertifizierung geführt. Die verbleibenden 20 Prozent nutzen das Selbsttraining.

Der Dialog mit Unternehmen, die das CECP-Trainingsprogramm nutzen, hat zu verschiedenen Erkenntnissen geführt. Das Programm hat sich zu einer Säule bei der Positionierung von Service-Providern entwickelt. Sie offerieren ihre Angebote auf Basis eines zertifizierten Equipments, zertifizierter Services und Mitarbeiter, deren Know-how durch das Training und die
Zertifizierung nachgewiesen ist.

Zwar rekrutiert sich die Mehrzahl der CECP-Absolventen aus Mitgliedsorganisationen, schon deshalb, weil die Mitgliedschaft beim MEF die größten Organisationen und Unternehmen der Branche umfasst, aber der Anteil an Bewerbern von Außerhalb wächst. Mitarbeiter von Service-Provider stellen den Löwenanteil, gefolgt von Herstellern und anderen Organisationen sowie individuellen Bewerbungen.

Die Zertifizierung von Produkten, Services und Spezialisten ist eine wichtige Säule des Erfolges des MEF, aber nach wie vor bildet die Arbeit des Technischen Komitees die Basis. Im vergangenen Jahr wurden eine ganze Reihe neuer Projekte auf die Beine gestellt und entsprechende Spezifikationen erarbeitet. Sie betreffen etwa das Thema Service-OAM, das Carrier-Ethernet-Information-Model oder die UNI- und EVC-Definition gemanagter Objekte.

Das Ziel der Arbeit des Technischen Komitees ist nach wie vor die Reduzierung der Komplexität, die Verringerung der Kosten sowie die Verbesserung der Markteinführungszeiten für standardisierte, verbundene und gesteuerte Carrier-Ethernet-Services und -Netzwerke. Das Technische Komitee nimmt die Anforderungen des Marktes auf und stellt entsprechende
Service-Attribute, Service-Definitionen und Implementierungsvorschläge für eine Vielzahl von Anwendungen bereit.

Die Marketingprogramme des MEF bieten Ausbildung und Ratschläge durch Webinars, Konferenzbeteiligungen, Workshops, Seminare sowie Presse- und Analystenbriefings. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Inhalten und Programmen unterschiedlicher Zielrichtung wie E-Access, Management, Multi-CoS oder Mobile-Backhaul. SDN oder die Zusammenarbeit mit Organisationen wie der ONF, dem Small Cell Forum oder dem TM Forum sind weitere Schwerpunkte der Arbeit.

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