Datacenter-Energieeffizienz

Projekt AC4DC: Im Verbund zu mehr Effizienz

3. Juni 2013, 10:40 Uhr | Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement IT, Rittal, Herborn und Kerstin Ginsberg, PR-Referentin IT, Rittal, Herborn

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anstrengungen für mehr Effizienz nötig

Auch wenn zahlreiche Aspekte in die Bilanz eingehen, bleibt festzuhalten: In den kommenden Jahren wird mehr Energieeffizienz nötig sein, um die steigende Nachfrage nach Computerdienstleistungen – Stichwort Cloud-Computing – zu befriedigen, ohne die vorhandenen Kapazitäten der Kraftwerke über Gebühr zu beanspruchen. Dazu hat das Bundeskabinett im Juni 2011 ein Eckpunktepapier für ein energiepolitisches Konzept zur Energiewende beschlossen. Darin heißt es unter anderem: Bis 2020 muss der Stromverbrauch um zehn Prozent gesenkt oder eben die Energieeffizienz entsprechend erhöht werden. Neue Ansätze sind nötig, denn das Potenzial der elektrischen Verbraucher wird noch lange nicht so gut genutzt, wie es möglich wäre. Ein Schritt in die richtige Richtung ist darum das Projekt AC4DC. Sein Ziel ist es, die Energieeffizienz in Rechenzentren zu steigern und dabei auf vorhandene Hardware zurückzugreifen. Es geht um Optimierung, nicht um neue Investitionen. Grundgedanke ist, Rechenlasten zeitlich und räumlich so zu verschieben, dass der Stromverbrauch minimiert wird – sowohl innerhalb eines Rechenzentrums als auch über größere Entfernungen zwischen Rechenzentren sowie zwischen Rechenzentrum und den Computern der Anwender.

AC4DC verfolgt ein ganzheitliches Konzept. Die Methoden zielen auf die Server, deren Verbindungsstrukturen, die Datenspeicher, die Klimatisierung und die Energiespeicherung in den Rechenzentren ab, sowie auf die Arbeitsplatzrechner in angeschlossenen öffentlichen und privaten Verwaltungen. Diese Bereiche machen zusammen etwa 23 Prozent des Energiebedarfs der Informations- und Kommunikationstechnik in Deutschland aus, zusammen etwa 13 TWh pro Jahr. AC4DC konzentriert sich auf das richtige Management von Angebot und Nachfrage: Wo ist eine digitale Dienstleistung am besten aufgehoben? Direkt vor Ort? Oder sind an einem anderen Standort die Rahmenbedingungen günstiger? Kostet die Kilowattstunde Strom dort vielleicht etwas weniger oder helfen niedrigere Temperaturen bei der Kühlung? Im Großen und Ganzen lassen sich drei Bereiche identifizieren, die AC4DC sowohl im Detail als auch aus der Vogelperspektive verwaltet. Erstens geht es darum, Speicherplatz in Endgeräten als billigen Backup-Speicher zu nutzen. Zweitens sollen Umgebungsbedingungen wie Wind oder die Außentemperatur bei der Klimatisierung im Rechenzentrum helfen. Und drittens ermittelt AC4DC aus allen Bedingungen vor Ort einen dynamischen Referenzpreis pro Rechenleistungseinheit. Je nachdem wie dieser Preis ausfällt, verschiebt AC4DC Aufgaben innerhalb des Rechenzentrums und auch zwischen den Standorten. Zusammengefasst heißt das: die Steigerung der Energieeffizienz durch intelligentes Rechenlast- und Infrastrukturmanagement, vom Anbieter bis zum Anwender.

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  1. Projekt AC4DC: Im Verbund zu mehr Effizienz
  2. Anstrengungen für mehr Effizienz nötig
  3. Datensicherung als zusätzliches Plus
  4. Rittal liefert RZ-Expertise
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  7. Überregional statt lokal
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