Strategien für mehr Nachhaltigkeit

RZ-Betreiber unter Druck

14. November 2024, 7:00 Uhr | Autor: Matthias Gromann | Redaktion: Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mit digitalem Zwilling zu mehr Nachhaltigkeit

Ein Lösungsansatz: ein digitaler Zwilling der IT- und Rechenzentrumsinfrastruktur. Im Grundsatz greift dieses Konzept alle Prinzipien des Digital-Twin-Ansatzes aus dem Bereich Industrie 4.0 auf. So wie in der Industrie nicht mehr nur eine einzelne Fertigungszelle mit einem einzigen Roboter als Abbild der Realität im digitalen Raum vorgehalten ist, ist nun ein vollständiges, digitales Abbild aller eingesetzten Geräte des Rechenzentrums bis hin zum letzten Kabel von entscheidender Bedeutung. Es hilft, den Ist-Zustand zu dokumentieren und die Auswirkungen von Veränderungen vor ihrer Umsetzung zu simulieren.

Ist ein solcher digitaler Zwilling zudem in der Lage, auch die Daten über die Emissions-Bilanz der einzelnen Geräte entlang ihrer Wertschöpfungskette vorzuhalten, lassen sich stets aktuelle Daten sehr einfach daraus extrahieren und für ein Nachhaltigkeits-Reporting aufbereiten. Im ersten Schritt ist so der Berichtspflicht Genüge getan.

Strategisch wichtiger für eine faktische Verbesserung der Nachhaltigkeit des Rechenzentrumsbetriebs sind die darauffolgenden Schritte, die mit dem digitalen Zwilling möglich werden: die aktuelle Geräteausstattung auf ihren ökologischen Impact zu analysieren, mit anstehenden Ersatzinvestitionen aufgrund des technischen Fortschritts zu korrelieren und dann Ausstattungen nachzukaufen, die von vorneherein einen deutlich besseren Emissions-Footprint aufweisen. Damit lässt sich dann nicht nur der IT-Einkauf nachhaltiger gestalten, sondern auch die Gesamt-CO2-Bilanz eines Rechenzentrums und Unternehmens wirksam reduzieren und die Nachhaltigkeit maßgeblich verbessern.

Fazit

Rechenzentrumsbetreiber sind längst aktiv, wenn es darum geht, nachhaltiger zu werden. Aufgrund der verschärften Gesetzeslage ist die schnelle und effiziente Implementierung solcher Maßnahmen und anschließende Berichterstattung jedoch dringender denn je. Der Einsatz von digitalen Zwillingen erleichtert diese Aufgabe. Durch die Analyse des ökologischen Impacts können Investitionen klug geplant und die gesamte CO2-Bilanz positiv beeinflusst werden. Rechenzentren können so nicht nur nachhaltiger agieren, sondern ihre Bemühungen auch nachweisen – und vielleicht sogar ein besseres Image aufbauen. Denn der digitale Konsum auf Seiten der Verbraucher und Unternehmen wird erstmal nicht zum Erliegen kommen.

Matthias Gromann ist Director Business Line IT & Data Center Solutions bei FNT Software.

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