Management für die Kreislaufwirtschaft

Buybay wickelt Retouren für E-Commerce-Shops ab

14. März 2022, 9:14 Uhr | Martin Fryba
Retouren-Spezialist Buybay hilft Händlern auch, zurückgeschickte Waren wieder in Vermarktungskanäle zu bringen
© Buybay

Der Widerruf eines Kaufs verursacht hohe Kosten und belastet die Umwelt. Online-Elektrohändler AO will beides nicht länger hinnehmen. Über Dienstleister Buybay hofft AO, Retouren schneller wieder zu vermarkten. Das könnte auch für Distributoren interessant sein.

Immer noch zu viele Verbraucher schicken Smartphones, Computer oder CE-Geräte an Händler zurück. Nun landen die Waren aus dieser meist höherpreisigen Produktgruppe nicht unbedingt im Schredder, wie das bei Turnschuhen von Nike dreist unter dem Deckmantel eines Recyclingprogramms und anderen Warengruppen oft der Fall ist. Es ist immer die gleiche betriebswirtschaftliche Rechnung, die alle E-Commerce-Händler aufmachen: Was ist billiger? Retouren zu vernichten oder sie wieder zu vermarkten?

Ökologische Aspekte oder gar Imageschäden, wenn ruchbar wird, dass Neuware im Abfallcontainer landet, werden oft nicht einbezogen in die Kalkulation. Freilich: Der eigene Aufbau von Strukturen für eine Krauslaufwirtschaft ist teuer, lohnt sich für kleinere Shops kaum. Das muss aber auch nicht sein, denn das Retourenmanagement ist mittlerweile zu einem Geschäftsmodell für darauf spezialisierte Dienstleister geworden.

Buybay aus den Niederlanden mit Standorten in Amsterdam, Wijchen und Köln ist so ein Spezialist. Gründer Ari Kuiper hat eine Vision und Mission: Zero Waste im E-Commerce. Nicht für Modeartikel, wo am meisten zurückgeschickt wird, aber doch bei vielen anderen Waren aus dem Konsumgütersegment. Elektronik beispielsweise ist für eine Kreislaufwirtschaft ideal geeignet, wie das Beispiel des Online-Elektrofachhandelsunternehmen AO zeigt, für den Buybay nun das Retourenmanagement übernimmt.

2000 erfolgte der Start des Händlers zunächst in Großbritannien, seit 2014 dann der Eintritt in den deutschen Markt. Man will nicht irgendwann bei seinen zehn Millionen Kunden als Umweltsünder dastehen, weil ein nicht unerheblicher Teil der täglich Tausende Lieferungen von Neuwaren die Elektroschrottberge noch höher machen als sie ohnehin schon hoch sind.

„Bei der Kontaktaufnahme mit AO lieferte das beidseitige Bestreben, die Verschwendung im E-Commerce zu verringern und Waren verantwortungsbewusst zu managen, eine gute Basis“, erklärt Alexander Lange, Head of Business Development Germany bei Buybay. Zunächst wurde ein dreimonatiges Pilotprojekt für ausgewählte Warengruppen gestartet: „Mithilfe unserer innovativen Software für Grading (Qualitätsprüfung und Evaluation) sowie der optimalen Preisfindung für Online-Marktplätze, können wir jedes Produkt zum bestmöglichen Preis an den passenden Abnehmer weiterverkaufen“, beschreibt Lange.

Offenbar mit Erfolg konnte Buybay bei AO zeigen, dass die Kanäle für die Abwicklung der Retouren und jene für die Wiedervermarktung, die Buybay aufgebaut hat, dem Händler Vorteile bringen. „Die Abwicklung von Retouren kann sehr kostspielig sein, und durch diese Partnerschaft können wir unseren retournierten Waren ein zweites Leben ermöglichen und gleichzeitig die Kosten etwas reduzieren“, resümiert Michael Klinke, Lead Reverse Supply Chain bei AO.

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