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So halten Akkus und Batterien am längsten

Die größten Akku-Mythen

31. Juli 2015, 15:22 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Mythos 7: Der berüchtigte Memory-Effekt

Falsch! Die Angst vor dem berüchtigten Memory-Effekt, durch den ein zu früh wiederaufgeladener Akku Kapazität verliert, stammt vor allem noch aus Zeiten der alten Nickel-Cadmium- (NiCd) und der ersten Generation von Nickel-Metall-Hydrid- (NiMH) Zellen, die aber heute kaum noch im Einsatz sind. Bei den heute üblichen NiMH- und vor allem Lithium-Zellen (egal ob Lithium-Ionen oder Lithium-Polymer) ist der – theoretisch zwar noch minimal vorhandene - Memory-Effekt in der Praxis kein Problem mehr. Einzig bei Elektroautos kann er sich noch manchmal problematisch auswirken.

Ganz im Gegenteil sollten moderne Akkus auf keinen Fall völlig entladen werden, wie dies früher empfohlen und sogar von vielen Ladegeräten praktiziert wurde. Die Tiefentladung schadet ihnen erheblich und sollte deshalb vermieden werden. Auch die immer wieder verbreitete Angst vor zu vielen Ladezyklen ist dabei unnötig. Denn die Anzahl der vom Hersteller angegebenen Ladezyklen beschreibt komplette Ladungs- und Entladungszyklen, nicht die Zahl der Verbindungen mit der Steckdose. Es spielt dabei keine nennenswerte Rolle, ob diese Ladezyklen jeweils vollständig oder in kleinen Etappen genutzt werden. Darüber hinaus wird die Zahl der maximalen Ladezyklen normalerweise so definiert, dass der Akku noch 80 Prozent seiner nominellen Kapazität hat. Kaputt oder unbrauchbar ist er dann also noch lange nicht. Man soll das Smartphone oder die Kamera also getrost auch schon wieder an die Strippe hängen, wenn noch genügend Leistung im Energiespeicher steckt.